Hier schwingt sich Stucki gegen Gerber zum Festsieg
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Bei seinem letzten Auftritt:Hier schwingt sich Stucki gegen Gerber zum Festsieg

Abschiedsgeschenk an Christian Stucki
Gerbers Verhalten ist gemäss Reglement strafbar

Gemäss dem offiziellen Schwinger-Reglement könnte Christian Gerber für sein Abschiedsgeschenk an Christian Stucki bestraft werden.
Publiziert: 14.06.2023 um 17:09 Uhr
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Weil er Christian Stucki ein besonders schönes Abschiedsgeschenk bescheren wollte, hat sich Christian Gerber im Schlussgang vom Seeländischen fast widerstandslos auf den Rücken drehen lassen.
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Es ist die wohl umstrittenste Aktion im laufenden Sportjahr: Weil der Emmentaler Christian Gerber (32) neben seinen muskulösen Oberarmen auch ein richtig grosses Herz hat, stellt er im Schlussgang des Seeländischen seine Ambitionen auf den ersten Kranzfestsieg in den Hintergrund und überlässt den Festsieg dem abtretenden König Christian Stucki (38).

«Das gibt Stuckis Abschied einen faden Beigeschmack»
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Nöldi genervt im Schwing-Duell:«Das gibt Stuckis Abschied einen faden Beigeschmack»

30 Sekunden vor Schluss lässt er einen Kurz-Angriff vom Seeländer widerstandslos über sich ergehen und gesteht den Reportern anschliessend in breitem Berndeutsch, er habe zu Stucki gesagt: «So, hü, jetzt nimm mi!»

Gerber erntet Lob und Kritik

Von vielen Schwingfreunden wird der gelernte Metzger deshalb gefeiert. Der Emmentaler muss aber auch viel Kritik in Kauf nehmen. «Wenn Chrigu öffentlich zugibt, dass er sich absichtlich hat auf den Rücken ziehen lassen, wirft das ein schlechtes Licht aufs Schwingen. Und somit hat auch Stuckis Abschied einen faden Beigeschmack», ärgert sich Schwingerkönig Nöldi Forrer (44). Andere kanzeln Gerber als «Wett-Betrüger» ab, was so sicher nicht stimmt. Es gibt kein Wettportal, das das Seeländische im Angebot hatte.

Mit dem Geschenk an Stucki dürfte Gerber aber Adrian Walther und Matthieu Burger um ein paar Geldscheine gebracht haben. Die beiden hätten im Fall eines unentschiedenen Schlussgangs den Festsieg geerbt. Und es gibt immer mehr Schwinger, die in ihren Sponsorenverträgen Prämien für Kranzfestsiege ausgehandelt haben.

Die Reaktion vom ESV-Boss

Und im Reglement des Eidgenössischen Schwingerverbands steht schwarz auf weiss: «Verabredete Gänge und unwürdiges Verhalten müssen bestraft werden. Die Platzkampfrichter melden dieses Verhalten dem Einteilungsgericht, welches abschliessend über die Massnahmen entscheidet. Fehlbare Schwinger können vom weiteren Wettkampf ausgeschlossen und von der Rangliste gestrichen werden.» Wird nachträglich auch Christian Gerber bestraft?

Stefan Strebel winkt in seiner Funktion als Technischer Leiter des ESV ab: «Weil Gerber seine absichtliche Niederlage erst nach dem Wettkampf gestanden hat und der Kampfrichter kein Fehlverhalten gemeldet hat, haben wir nachträglich auch keine Handhabe, Gerber zu bestrafen.» Es könnte aber sein, dass nach dem Fall Gerber das ESV-Reglement so überarbeitet wird, dass in Zukunft nicht nur die Meldung eines Kampfrichters zu einer Sperre eines Athleten führen kann.

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