Nach Silber über 200 m Crawl legt Antonio Djakovic am Schlusstag der Schwimm-EM in Rom nochmals nach. Auch über die doppelte Distanz schwimmt der Zürcher auf Platz zwei, verbessert sogar seinen eigenen Schweizer Rekord! Im anschliessenden Sieger-Interview wird deutlich, wie nah ihm die Erfolge gehen.
Er habe sich am Vormittag noch müde gefühlt und nicht gedacht, dass er nochmals eine solche Leistung hinlegen werde. «Aber ich habe an mich geglaubt und am Ende hat es sich ausgezahlt», sagt er gegenüber SRF. Mit Tränen in den Augen fügt er hinzu: «Nochmals eine EM-Medaille zu holen, ist sehr emotional.»
Als viertbester Europäer bei der WM in Budapest deutete er bereits an, dass für einen Exploit bei der EM wenig fehlt. Eine gute Leistung – besonders, wenn man seine Vorbereitung anschaut. Djakovic: «Es ist sehr schwierig zu beschreiben, welche Arbeit dahintersteckt.»
Corona und Abschlussprüfungen
Wie Schwimm-Kollege Noè Ponti erkrankte auch Djakovic an Corona. Der 19-Jährige infizierte sich bereits im Januar. Wegen Problemen mit der Lunge konnte er erst im Frühling das Training wieder richtig aufnehmen. Wertvolle Zeit ging verloren.
Auch im Anschluss war der Kopf nicht immer vollends im Becken. Die Abschlussprüfungen riefen, seine KV-Lehre beim Sportamt in Uster neigte sich dem Ende zu. Nach dem erfolgreichen Abschluss konnte er den Fokus wieder voll auf den Sport legen, holt sich schliesslich bei der EM den Lohn für die harte Arbeit ab. «Ich habe diese Saison alles erreicht, was ich wollte. Es war eine sehr schwierige Saison für mich», fasst er zusammen.
Die Saison ist nun zu Ende gegangen, die wohlverdiente Erholung steht an. Bei Djakovic schwirrt aber bereits Olympia 2024 im Hinterkopf. «Die beiden Zeiten, die ich geschwommen bin, gehören zur Weltspitze. In zwei Jahren werde ich in Paris sehr bereit sein, weil ich nun zwei Jahre Zeit habe, um hart zu arbeiten.» (smi)