Para-Schwimmerin Elena Krawzow konnte 2020 wenige sportliche Höhepunkte feiern. Im Oktober bricht die sehbehinderte Deutsche den Weltrekord über 50 Meter Brust, doch die Paralympics werden erst in diesem Jahr stattfinden. Als ihren Höhepunkt des Jahres 2020 sieht sie ihr Shooting mit dem «Playboy», wie sie «Bild am Sonntag» verrät.
Als erste Paralympics-Athletin wurde die mehrfache Weltmeisterin im Oktober 2020 auf dem Cover des deutschen Magazins abgelichtet. «Das war was ganz Neues für mich, da ich vorher nie ein Akt-Shooting hatte.» Sorgen um die Reaktionen auf die Bilder machte sie sich vor allem bei ihrer Familie: «Da wurde es mir mulmig, weil ich aus einem sehr konservativen Haushalt komme. In meiner Heimat Kasachstan sind fast alle Moslems, auch ein Teil der Familie, der noch dort lebt.»
Mutter steht ihr zur Seite
Die 27-Jährige informierte ihre Famillie einen Tag vor der Veröffentlichung. Ihre Mutter sei zuerst sprachlos gewesen, sagte dann aber: «Ich stehe hinter dir!». Krawzow, deren Sehkraft nur drei Prozent beträgt, habe ihr erklärt, was das für eine Chance für sie sei. Sie könne eine Botschaft an andere Frauen schicken, die auch nicht perfekt seien. «Das hat sie verstanden und war stolz auf mich. Da fiel mir der grösste Stein vom Herzen und sie sagte, sie bereite meinen Vater drauf vor.»
Von ihrem Vater hörte sie aber nichts: «Mit dem habe ich bis heute nicht darüber gesprochen.» Für ihn sei ihr Instagram-Kanal bereits zu viel gewesen. Während ihre Oma Krawzow fragte, was mit ihr passiert sei, dass sie sich nackt zeigt, kam von ihrem Bruder erst nach Wochen eine Reaktion, was sie enttäuscht habe.
Zahlreiche Heiratsanträge
Ausserhalb der Familie war sie überrascht, wie spärlich die negativen Reaktionen ausfielen. «Ich bekam zehn Heiratsanträge. Meine Freunde fanden es gut, meine Schwimm-Freunde reagierten eher schüchtern.» Andere dankten ihr für die ausgesendete Botschaft und die Motivation. Solche Nachrichten haben sie gefreut.
«Man muss sich selbst lieben und schön finden und wie in meinem Fall zu seiner Behinderung stehen. Behindert sein bedeutet ja nicht, dass das Leben vorbei ist», fügt Krawzow hinzu. (red)
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