«In den letzten Wochen machte sich bei mir eine immer deutlicher werdende Müdigkeit bemerkbar, vor allem in mentaler Hinsicht, was mir bei der Bewältigung des Alltags einige Probleme bereitete.» Mit diesen Worten beschreibt Noè Ponti (20) seinen aktuellen Gemütszustand auf Instagram. Der Schwimmer hält es in den USA nicht mehr aus und kehrt nach nur einem Monat in die Schweiz zurück.
Der sensationelle Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Schmetterling an den Olympischen Spielen in Tokio hat den Rummel um seine Person unterschätzt. «Mein Leben hat sich schlagartig und radikal verändert. Und das von null auf hundert.»
Es ging Schlag auf Schlag. «Zwischen Interviews und Feierlichkeiten packte ich meine Koffer für meinen Umzug nach North Carolina, fast ohne zu merken, dass ich ein Flugzeug bestiegen habe.»
Das Abenteuer in Übersee kam für den jungen Tessiner zum falschen Zeitpunkt. «Ich versuchte in den USA zu begreifen, was passiert war. Gleichzeitig begann ich mein Studium, musste mich auf andere Trainingsbedingungen einstellen und lernte ein neues Umfeld kennen.» Schlussendlich wurde ihm alles zu viel.
In der Sonnenstube der Schweiz will sich der Athlet wieder «geistlich und körperlich wohlfühlen». Beim Training wird er von seinen Trainern Massimo Meloni und Andrea Mercuri unterstützt. Im kommenden Jahr steht die EM in Rom als grosses Highlight auf dem Programm.
Ugolkova brilliert
Für Maria Ugolkova (32) kann die EM wohl nicht früh genug kommen. Sie präsentiert sich wenige Wochen nach Olympia bereits wieder in einer ausgezeichneten Verfassung. In 4:36,31 Minuten unterbietet sie ihren eigenen Schweizer Rekord über 400 Meter Lagen um 27 Hundertstelsekunden. Diesen hatte sie an der Kurzbahn-EM in Glasgow im Jahr 2019 aufgestellt.