Ronaldo kostet 300’000 Dollar
Auch Stan Wawrinka ist Teil dieses Milliarden-Hypes

NFTs sind einer der grossen Trends aus dem Jahr 2021. Auch die Sportwelt ist Teil des Milliarden-Hypes. Nebst Profis wie Stan Wawrinka und Lionel Messi haben auch Vereine ein grosses Interesse an der Digital-Kunst.
Publiziert: 02.01.2022 um 13:34 Uhr
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Non-Fungible Tokens haben 2021 einen wahren Boom erlebt. Bei NFTs handelt es sich um ein digital geschütztes Objekt.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
Sven Micossé

Auf dem Tenniscourt war Stan Wawrinka wegen Verletzungen dieses Jahr nicht oft zu sehen. Ende November hat der Waadtländer seine Fans aber dennoch überrascht. Mit seinem «Ballman Project» taucht der Tennis-Star in die Welt der Non-Fungible Tokens ein. Damit ist der 36-Jährige in bester Gesellschaft.

Was sind NFTs?

Bei «Non-fungible Tokens» (deutsch: nicht ersetzbare Wertmarken) handelt es sich um ein digital geschütztes Objekt. Wie bei den Kryptowährungen basieren sie auf dem System der Blockchain. Das heisst, dass digitale Informationsblöcke wie auf einer Kette aneinandergereiht sind. Die Transaktionen sind somit alle sichtbar.

Das System wird genutzt, um digitale Kunst wie zum Beispiel Bilder, Memes oder Sammelstücke als Einzelstücke zu kennzeichnen. So können die Bilder weiterhin kopiert und heruntergeladen werden. Der Besitzer des Originals besitzt aber eine unersetzbare, unfälschbare digitale Marke und somit das Eigentumsrecht. Es ist vergleichbar mit analogen Kunst. Während das Original der Mona Lisa im Pariser Louvre hängt, ist das Bild zigfach kopiert worden.

Bezahlt werden die meisten NFTs mit der Kryptowährung Ethereum. Das teuerste Kunstwerk wurde für umgerechnet 87,1 Millionen US-Dollar verkauft.

Bei «Non-fungible Tokens» (deutsch: nicht ersetzbare Wertmarken) handelt es sich um ein digital geschütztes Objekt. Wie bei den Kryptowährungen basieren sie auf dem System der Blockchain. Das heisst, dass digitale Informationsblöcke wie auf einer Kette aneinandergereiht sind. Die Transaktionen sind somit alle sichtbar.

Das System wird genutzt, um digitale Kunst wie zum Beispiel Bilder, Memes oder Sammelstücke als Einzelstücke zu kennzeichnen. So können die Bilder weiterhin kopiert und heruntergeladen werden. Der Besitzer des Originals besitzt aber eine unersetzbare, unfälschbare digitale Marke und somit das Eigentumsrecht. Es ist vergleichbar mit analogen Kunst. Während das Original der Mona Lisa im Pariser Louvre hängt, ist das Bild zigfach kopiert worden.

Bezahlt werden die meisten NFTs mit der Kryptowährung Ethereum. Das teuerste Kunstwerk wurde für umgerechnet 87,1 Millionen US-Dollar verkauft.

NFTs sind in diesem Jahr wie Pilze aus dem Boden geschossen, und auch die Sportwelt will daran verdienen. Nebst Wawrinka haben zahlreiche Stars eigene Kunstwerke herausgegeben, darunter Naomi Osaka (24), Tyson Fury (33), David Beckham (46) und Lionel Messi (34).

Ein Digital-Kunstwerk des siebenmaligen Weltfussballers ist bis anhin auch das teuerste der Sportwelt: Rund 1,1 Millionen US-Dollar hat ein Fan dafür hingeblättert. Die Wahnsinnssumme aller gehandelten NFTs entgeht jeglicher Vorstellung. Gemäss Nonfungible.com wurden sie für insgesamt 13 Milliarden US-Dollar gehandelt – allein im Jahr 2021!

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NBA machts vor

Zahlen, wozu die Sportwelt auch beigetragen hat. Die NBA ist früh auf den Zug aufgesprungen und lancierte 2020 «NBA Top Shot». Die Fans können sogenannte Momente sammeln. Es sind kurze Video-Ausschnitte von besonderen Spielzügen der NBA-Geschichte. Die Sammelobjekte sind limitiert, können getauscht und gehandelt werden.

Der Erfolg ist gross, doch es stellt sich die Frage nach dem Anreiz. «Emotionen spielen bei NFTs eine grosse Rolle. Die Leute, die das kaufen, haben natürlich finanzielle Hintergedanken. Aber daneben besteht auch eine grosse Freude daran. Das ist wie beim Sport. Es ist ein guter Kanal für die Emotionalisierung», erklärt Krypto-Experte Daniel Diemers.

Eine der erfolgreichsten NFT-Plattformen ist die französische Firma Sorare. Sie vereint den Verkauf der Sammelobjekte mit einem anderen aufsteigenden Trend der Sportwelt: den Fantasy-Managerspielen. Angelehnt an die Panini-Bilder von früher oder den Baseball-Sammelkarten gibts digitale Spielerkarten in Form von NFTs. Aus fünf dieser Karten stellen die User eine Mannschaft zusammen und lassen sie gegen andere antreten.

Der Erfolg ist an die reale Welt gekoppelt. Liefern die echten Spieler auf dem Rasen ab, profitiert man in der virtuellen Welt. Neben Geldpreisen sahnt der Besitzer durch die Wertsteigerung der eigenen Karten ab und kann bei einem Weiterverkauf Gewinne erzielen.

Cristiano Ronaldo ist fast 300'000 US-Dollar wert

Die Spielkarten müssen gekauft werden, und da die Anzahl der Karten begrenzt ist, sorgt dies für ein knappes Angebot und horrende Preise. So wurde eine einmalige Ausgabe von Cristiano Ronaldo (36) im März 2021 für fast 300'000 US-Dollar verkauft.

Über 200 Vereine sind bei Sorare lizenziert, die Bundesliga und La Liga sind sogar eine offizielle Partnerschaft eingegangen. Mit dem FC Sion ist auch ein Super-Ligist vertreten. «Es ermöglicht uns, weltweit neue Zielgruppen zu erreichen, und bietet bestehenden Fans zusätzliche Möglichkeiten, sich mit den Spielern und Vereinen, die sie lieben, zu beschäftigen», sagte Sion-Direktor Massimo Cosentino bei der Ankündigung.

YB gibt Autogrammkarten heraus

Meister YB hat noch eine andere Herangehensweise gewählt. Neben ihrem Fan-Token haben sie kürzlich auch digitale Autogrammkarten verkauft. «Wir wollten selber etwas machen und in der Hand haben. Die Aufteilung der Erträge bei der Zusammenarbeit mit Sorare sind zum Nachteil der Klubs», so Reto Steffen, Chief Digital Officer von YB.

Ist das alles nur ein Hype, der verpufft, oder eine Entwicklung, die anhält? Diemers: «Das ist eine nachhaltige Entwicklung und wird in den nächsten Jahren nicht wieder verschwinden.»

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