Es hat sie gebraucht, diese fehlerfreie Runde von Martin Fuchs, dem dritten Reiter der Schweizer Equipe. Denn vor ihm ist dies im anspruchsvollen Parcours des Team-Finals weder Pius Schwizer noch Edouard Schmitz gelungen.
Die Schweizer starten als Siebte in die Medaillen-Entscheidung der besten zehn Nationen an der WM in Herning (Dä). Und mit einem Abwurf setzt Startreiter Schwizer seine Teamkollegen bereits unter Druck. Youngster Schmitz kassiert sogar zwei Fehler – und man muss darauf zählen, dass er das Streichresultat liefert.
Ansonsten sind nicht nur die Medaillenchancen, sondern auch die ersten Olympia-Tickets für Paris 2024 weg, die auf die Top-5 warten. Doch klar ist: Die Schweizer sind auf Schützenhilfe angewiesen, also auf Patzer von vor ihnen platzierten Konkurrenten.
Schweden holt Gold
Fuchs hat die Nerven bewahrt, nachdem sein Wallach Leone Jei vor dem Einreiten in die grosse Arena unter Flutlicht etwas nervös ist. Die stärksten Nerven muss Steve Guerdat zeigen. Denn vor der Runde der Schlussreiter ist noch alles offen – ausser, dass Schweden WM-Gold gewinnt.
Wenn einer mit Druck umgehen kann, dann Olympiasieger Guerdat. Doch als er mit Venard de Cerisy über die Mauer springt, fällt ein Stück. Es ist der erste Fehler an diesem Hindernis. Und dann reisst der Wallach auch noch eine Planke. Der Traum einer Team-Medaille ist ausgeträumt, die erste Chance der Olympia-Quali vergeben. Die Schweiz landet auf Platz 8.
Nun liegt die Medaillen-Hoffnung auf Fuchs, der am Sonntag im Einzel-Final (ab 14 Uhr, SRF Info) als Vierter der Zwischenrangliste und damit aus aussichtsreicher Position ins Rennen geht. Schwizer rutscht gerade noch so rein auf Platz 25. Von den 25 Reitern schaffen es 12 in die letzte Runde. Für Guerdat (40.) und Schmitz (36.) ist die WM zu Ende.
