Namen von Springpferden können sonderbar (Killer Queen) oder kompliziert (Gamin van't Naastveldhof) sein. Perfekt passend hingegen ist einer: King Edward. Der Fuchswallach ist derzeit der König unter den Springpferden. In dessen Sattel gewann Henrik von Eckermann Olympiagold in Tokio (2021) mit Schwedens Team – und überlegen Doppelgold im Einzel und mit dem Team an der WM 2022 in Herning (Dä).
Das Top-Pferd der Weltnummer 1 wird derzeit als wertvollstes Springpferd der Welt gehandelt. Sein Marktwert wird auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Grund genug für einige Fakten zum 13-jährigen King Edward, den man derzeit am CSI Basel bestaunen kann.
Wem gehört er?
Als Besitzerin wird die Basler Dufour Stables AG von Georg Kähny geführt, der seit fast zwei Jahrzehnten Förderer der Schweizer Springreiterin Janika Sprunger ist. Die 35-Jährige startete mit King Edward zwischen April 2019 und Juli 2020. Doch bereits im Januar 2020 wechselte der Wallach, der bis dahin unter Schweizer Flagge lief, die Nationalität.
Sprunger ist die Frau von Eckermanns. Das Paar vermeldete im Herbst jenes Jahres, dass die Amazone ihr erstes Kind erwartet. Ihr Mann übernahm nicht nur die Schwangerschaftsvertretung, sondern reitet King Edward seither. Der Nationenwechsel hatte den Hintergrund, dass von Eckermann «Eddy» so bei Olympia reiten durfte. Dafür müssen die Pferde auf die entsprechende Nation eingetragen sein.
So kam er zur Schweizerin Sprunger
Ein belgischer Reiter und Hobbyzüchter hat King Edward gezüchtet. Als Fünfjähriger landete dieser bei einer belgischen Amateurreiterin im Stall hinter ihrem Elternhaus. Durch den Tipp eines Händlers kam Sprunger, die bekannt für ihr Gespür für Pferde ist, ins Gespräch. Sie führte King Edward an den Spitzensport heran und übergab ihn als vielversprechenden Partner ihrem Mann.
King Edwards Besonderheiten
Mit einem Stockmass von 1,65 Meter ist der Wallach eher klein für die Prüfungen der Weltspitze, bei denen Hindernisse einer Höhe von 1,60 Meter übersprungen werden müssen. «Er hat trotz seiner geringen Grösse diese unglaubliche Kraft im Hinterbein, die es aussehen lässt, als hüpfe da ein Flummi über 1,60 Meter», sagte von Eckermann in einem Interview. «Er ist wirklich etwas Besonderes.»
Sehr speziell ist zudem, dass King Edward keine Hufeisen trägt. Von Eckermann stellte ihn vor zwei Jahren auf Barhuf um: mit Erfolg. Er habe gespürt, dass er sich wohler fühle. Topleistungen sind trotzdem möglich. An der Weltspitze finden sich erst eine Handvoll Pferde ohne Beschlag – noch.
King Edwards Pflegerin verrät auf dem deutschen Portal St. Georg, dass «der Wallach überhaupt nicht gerne geputzt wird, dann stampft er herum». Dafür liebe er Leckerli mit Mango- oder Papaya-Geschmack.