Der Vorhang geht noch einmal auf für ihn am CHI Genf: Im Sattel seines Herzenspferdes reitet Martin Fuchs in die Arena, bietet seinem Clooney einen würdigen Abschied aus dem Springsport. Der 30-Jährige kämpft mit den Tränen und seine Stimme zittert, als er seinem Wallach liebe Worte widmet: «Merci für alles, das Du für mich gemacht hast. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben.»
Nur drei Stunden später reitet Fuchs um den Sieg im Grossen Preis mit Leone Jei, mit dem er ihn schon vor einem Jahr gewonnen hat. Mit einer starken Runde springt das Paar ins Stechen. Weil Steve Guerdat auf der jungen Stute Dynamix de Belheme (8) einen Abwurf kassiert, ist der einzige Schweizer Kollege dort Elian Baumann auf Little Lumpi, der eine überraschend souveräne Runde gezeigt hat.
Trotz eines fehlerfreien Ritts im Stechen reicht es Baumann wegen der Zeit nicht ganz nach vorne. Doch der 7. Platz im GP von Genf ist ein überzeugendes Resultat für den 34-Jährigen. Wenn einer schnell kann, dann Fuchs mit Leone Jei. Er legt eine Runde der Extraklasse hin. Die Wendungen sind eng, die Distanzen zwischen den Sprüngen überwindet er mit weniger Galoppsprüngen als seine Konkurrenz.
Dass dies noch rassiger geht, kann man sich kaum vorstellen. Doch dem US-Reiter McLain Ward gelingt dieses Kunststück. Er schlägt Titelverteidiger Fuchs um eine Sekunde und 34 Hundertstel. Nach seinem 2. Platz sagt Fuchs dennoch: «Was für ein spezieller Tag.»