Vor der Tour de France machte Stefan Küng (26) deutlich: «Eine Heim-WM lässt man nicht aus!» Kurz darauf wurde die Rad-WM in Aigle/Martigny wegen den Corona-Beschränkungen abgesagt. Wie der Rad-Weltverband bekannt gab, wird die WM nun doch durchgeführt – in Imola, Italien. Da stellt sich die Frage: Wie sieht der beste Schweizer Radprofi die veränderte Situation? «Ich werde auch so die WM fahren», kündigt der Profi von Groupama-FDJ an.
Küngs grosser Vorteil: Weil das WM-Programm entschlackt wurde (keine Junioren, keine U23-Kategorie, kein Mixed-Zeitfahren), finden alle Rennen später statt. Das Zeitfahren ist neu auf den 25. September fixiert – da strebt der Zeitfahr-Europameister erneut Edelmetall an.
In der «Schweizer WM-Version» war das Zeitfahren auf den 20. September terminiert – das Rennen hätte parallel zur letzten Tour-Etappe stattgefunden. Das stiess Küng sauer auf. Sein Plan: Er wäre notgedrungen frühzeitig aus der Grande Boucle ausgestiegen. «Dies ist nun nicht mehr nötig. Ich werde darum bis zum Ende in Paris fahren, mich kurz erholen und mich dann auf die WM vorbereiten.»
Ob der Thurgauer auch das WM-Strassenrennen (Sonntag, 27. September) bestreiten wird, ist noch nicht klar. Nati-Trainer Marcello Albasini wird den Kurs in Imola zuerst besichtigen. «Es scheint aber, dass er nicht so hart ist wie jener in Aigle/Martigny. Vielleicht bin ich also auch da dabei», so Küng. Der Hintergrund: Als Nicht-Bergfahrer würde es wenig Sinn machen, ihn für ein Kraxler-WM-Rennen zu nominieren.