Was geschah mit Pantani vor 18 Jahren?
«Als er starb, war er nicht allein»

Der Tod von Italiens Rad-Legende Marco Pantani (†34) am 14. Februar 2004 wirft noch immer Fragen auf.
Publiziert: 05.02.2022 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2022 um 18:12 Uhr
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Eine Radsport-Legende: Marco Pantani (†34).
Foto: Keystone

«Il Pirata», der Pirat, wurde am 14. Februar 2004 in einem Hotelzimmer im italienischen Rimini tot aufgefunden. Die Todesursache: eine Überdosis Kokain. Nahm Marco Pantani die Drogen freiwillig zu sich oder wurde er dazu gezwungen? Darüber wird nun schon seit fast 18 Jahren wild spekuliert.

Bereits zwei Mal untersuchten Ermittler den Vorfall. Den amtlichen Berichten zufolge starb Pantani allein in einem von innen verschlossenen Hotelzimmer. Ein Gericht wies 2017 eine Berufungsklage der Familie des Verstorbenen ab und wertete die Mord-Theorie als «fantasievoll».

Pantanis Mamma kämpft mit neuem Anwalt

Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich nun allerdings erneut mit dem Todesfall. «Marco war in der Nacht, in der er starb, nicht allein, es waren zwei Begleiter bei ihm», behauptete Marcos Mamma Tonina gemäss «Il Gazzettino» zuletzt gegenüber den Carabinieri in Rimini. Sie kämpft mit einem neuen Anwalt an der Seite und will, dass der Fall wieder aufgerollt wird.

Letztes Jahr übergab sie den Ermittlern ein 51-seitiges Dokument und erklärte gegenüber «Il Resto del Carlino»: «Ich war und bin davon überzeugt, dass noch nicht die ganze Wahrheit über Marcos Tod ans Licht gekommen ist.»

Auch Fabio Miradossa, Pantanis ehemaliger Dealer, ist unterdessen ein weiteres Mal befragt worden. Neue Erkenntnisse erlangten die Ermittler dadurch nicht.

Anfang 2020 rückte Miradossa ins Rampenlicht, als er vor einer Anti-Mafia-Kommission in Rom laut «La Repubblica» seine Mord-These äusserte. «Er hat sich nicht umgebracht, er ist ermordet worden. Ich habe ihn fünf, sechs Monate vor seinem Tod kennengelernt und er wirkte nicht wie jemand, der sich umbringen wollte.»

«Die haben mir nicht geglaubt»

Miradossa: «Er hatte 20'000 Euro, die er mir hätte geben sollen. Aber die waren nicht mehr da, als er gefunden wurde. Ich habe den Ermittlern immer gesagt: Folgt dem Geld. Aber die haben mir nicht geglaubt.»

Marco Pantani, der Mann mit dem glatt rasierten Schädel, war der Liebling der Massen, er wurde in Italien zum Nationalhelden. Als bislang letzter Rad-Profi schaffte er 1998 das Double mit den Gesamtsiegen am Giro und bei der Tour de France. (yap)

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