Der Fall um den toten Rad-Star Marco Pantani (†34) kommt nicht zur Ruhe. Zwar hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen schon zweimal eingestellt – doch nun geht die Geschichte um den letzten Rad-Profi, der im selben Jahr den Giro d'Italia und die Tour de France gewinnen konnte, scheinbar wieder von vorne los.
Grund dafür ist die Aussage eines Dealers: Der hatte 2020 vor dem Parlament davon gesprochen, dass Pantani umgebracht worden sei. «Ich kannte ihn fünf, sechs Monate vor seinem Tod und er wirkte auf mich nicht wie jemand, der sich umbringen wollte.»
«Wir sind nicht auf Rache aus»
Ebenfalls grossen Anteil an der neuerlichen Aufnahme der Mordermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Rimini hat Tonina Pantani. Die Mutter von «Il Pirata» sagt der Zeitung «Il Resto del Carlino»: «Ich war und bin davon überzeugt, dass noch nicht die ganze Wahrheit über Marcos Tod ans Licht gekommen ist. Über das, was in den Stunden und Tagen vor seinem Tod im Hotel passiert ist.» Mutter Pantani übergab nach Gesprächen mit dem Staatsanwalt den Ermittlern ein 51-seitiges Dokument. «Ich hoffe, diese Tragödie hat ein Ende. Wir sind nicht auf Rache aus. Wir wollen die Wahrheit und Gerechtigkeit.»
Bislang gingen die Ermittler davon aus, dass Pantani an seinem Todestag im Februar 2004 an einer Überdosis Kokain gestorben war. 2014 war der Fall bereits einmal aufgerollt worden, um festzustellen, ob der Italiener zur Einnahme des Kokains gezwungen worden sein könnte. Der oberste italienische Gerichtshof hatte 2017 bereits eine Einsprache seiner Familie abgelehnt, den Fall weiter als Mordfall zu behandeln.