Die Tour de France ist in ihrer heissesten Phase – und zwar auch im wörtlichen Sinne.
Wie in weiten Teilen Europas herrschen auch bei der Frankreich-Rundfahrt an diesem Wochenende zeitweise Temperaturen, die an der 40-Grad-Marke kratzen. Für die Athleten ist das eine extreme körperliche Belastung. Sie sind aber nicht die einzigen, die während der Rennen dringend Abkühlung brauchen.
Wird der Hitze-Rekord gebrochen?
Schon am Freitag bei der Etappe nach Saint-Étienne spielen sich vor der Durchfahrt der Profis ungewöhnliche Szenen ab. Auf der Strecke rollen tonnenschwere Laster an den Zuschauern vorbei. Die Wagen sind jeweils mit bis zu 10'000 Litern Wasser beladen, welche auf längeren Abschnitten langsam über den Asphalt gesprenkelt werden.
Der Grund für den Wasser-Konvoi: Die Organisatoren lassen – mithilfe der örtlichen Feuerwehr – so den Strassenbelag kühlen. Denn dieser droht bei der aktuellen Hitze tatsächlich weich zu werden. Und das wiederum würde eine echte Gefahr darstellen für die Radfahrer an der Tour.
«Der absolute Rekord bei den gemessenen Asphalt-Temperaturen lag während der Tour 2010 bei 63 Grad», sagt Andre Bancala, der für die Strecken bei den Etappen verantwortlich ist, gegenüber der Agentur AFP. «An diesem Wochenende könnte diese Marke aber geknackt werden.»
Bewässerung muss genau geplant sein
Laut Bancala ist die Bewässerung der Strassenabschnitte ein Drahtseilakt. «Das Wasser muss im richtigen Moment auf die Strecke. Macht man es zu früh, dann erhitzt sich der Asphalt wieder. Mach man es zu spät, rasen die Fahrer über noch nasse Stellen.» Aus Erfahrung würde man darum die Bewässerung rund 15 Minuten vor der Durchfahrt des Feldes durchführen.
Für die Strassen-Bewässerung werden die Tour-Verantwortlichen nun aber auch kritisiert. Im Netz wird die Aktion als Wasserverschwendung bezeichnet, da in vielen Teilen der Region Trockenheit und extreme Hitze herrschen würden.