Das Baskenland musste lange um die Tour de France kämpfen. Jetzt endlich darf die radsportverrückte Region wieder Gastgeber der Startetappen der grössten Rundfahrt der Welt sein. «Seit 1992 haben uns die Regierungen dort jedes Jahr geschrieben und mitgeteilt, dass sie uns erwarten», sagt Tour-Direktor Christian Prudhomme (62) im Vorfeld.
Nach San Sebastian im Jahr 1992 ist am Samstag Bilbao Tour-Startort, die zweite und dritte Etappe findet ebenfalls im Baskenland statt, bevor es nach Frankreich geht. Dass die Tour de France im Ausland beginnt, ist in der 110. Austragung bereits zum 25. Mal der Fall.
Gemütliches Einrollen? Nur bei der Teampräsentation
Der Grand Départ in Kopenhagen vor einem Jahr hat die Messlatte durch die begeisterten Fanmassen in die Höhe geschraubt. Wenn eine Gastgeberregion da mithalten kann, dann das Baskenland.
Bei der Teampräsentation am Donnerstagabend in Bilbao ist es vielleicht das Wetter, das die Euphorie noch in Grenzen hält. Es ist nass und grau, als die 22 Teams vor den versammelten Fans auf die Bühne treten.
Spätestens am Samstag beim Start um 12.55 Uhr kann auch das Wetter die Stimmung nicht mehr trüben. Zu radsportverrückt sind die Basken, zu spektakulär die Strecke.
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Feuriges und fachkundiges Publikum
Einer, der es ganz genau weiss, ist Juan Manuel Garate (47). Er ist Baske und sportlicher Leiter beim Team EF Education-Easypost. Vergangenes Jahr erklärte er bei der Spanien-Rundfahrt, wie sehr die Basken am Radsport hängen: «Die Fans hier gehen nicht nur zu einem Rennen, um neben den Fahrern zu laufen oder Fotos zu machen. Sie kennen den Radsport. Jedes einzelne Dorf hier hat seinen eigenen Radklub. Es gibt überall Fans.»
Zusätzlich Pfeffer verleiht die Streckenführung: Beim Auftakt in und um Bilbao geht es fast nur hoch und runter und ist praktisch nie flach. 3300 Höhenmeter auf der 1. Etappe? «Beispiellos», sagt Tour-Direktor Prudhomme bei «ProCycling» zum harten Start.
«Aupa, Aupa!»
«Wenn die Profis kommen, machen sich Tausende auf den Weg in die Berge, um die Fahrer anzufeuern und ihre rot-weiss-grünen Fahnen zu schwenken», erklärt Garate die Basken-Euphorie.
Aus der Schweiz starten in diesem Jahr nur zwei Profis in die Tour, Stefan Küng (29) und Silvan Dillier (32). Das Baskenland stellt mehr Fahrer, allen voran Ion Izagirre (34), Mikel Landa (33) und Alex Aranburu (27).
Von den 176 Fahrern, die am Samstag in Bilbao die Tour in Angriff nehmen, sind Silvan Dillier (32, Alpecin-Deceuninck) und Stefan Küng (29, Groupama-FDJ) die einzigen beiden Schweizer. So wenige wie seit 1980 nicht mehr, als gar kein Schweizer dabei war.
Sowohl Dillier und Küng werden mehrheitlich im Dienst der Mannschaft stehen. Bei seiner vierten Tour-Teilnahme wird Dillier seinen Leader Mathieu van der Poel (Niederlande) sowie Sprinter Jasper Philipsen (Belgien) unterstützen.
Küng wird bei seiner siebten Teilnahme ein Edelhelfer von David Gaudu (Frankreich) sein, der ums Gesamtklassement fährt und als 26-Jähriger eine grosse Hoffnung der Franzosen ist. Das einzige Zeitfahren der Tour (16. Etappe) ist nicht auf Küng zugeschnitten.
Denkbar ist, dass Dillier und Küng manchmal die Freiheit erhalten, in Fluchtgruppen mitzufahren, um überhaupt eine Chance auf ihren ersten Tour-Etappensieg zu haben.
Von den 176 Fahrern, die am Samstag in Bilbao die Tour in Angriff nehmen, sind Silvan Dillier (32, Alpecin-Deceuninck) und Stefan Küng (29, Groupama-FDJ) die einzigen beiden Schweizer. So wenige wie seit 1980 nicht mehr, als gar kein Schweizer dabei war.
Sowohl Dillier und Küng werden mehrheitlich im Dienst der Mannschaft stehen. Bei seiner vierten Tour-Teilnahme wird Dillier seinen Leader Mathieu van der Poel (Niederlande) sowie Sprinter Jasper Philipsen (Belgien) unterstützen.
Küng wird bei seiner siebten Teilnahme ein Edelhelfer von David Gaudu (Frankreich) sein, der ums Gesamtklassement fährt und als 26-Jähriger eine grosse Hoffnung der Franzosen ist. Das einzige Zeitfahren der Tour (16. Etappe) ist nicht auf Küng zugeschnitten.
Denkbar ist, dass Dillier und Küng manchmal die Freiheit erhalten, in Fluchtgruppen mitzufahren, um überhaupt eine Chance auf ihren ersten Tour-Etappensieg zu haben.
Bei diesen drei wird vom Strassenrand aus besonders inbrünstig «Aupa!» zugerufen werden. Der Anfeuerungsruf heisst auf Baskisch so viel wie «vorwärts» – oder «allez». Aber Französisch wird am Strassenrand dann erst ab der dritten Etappe gesprochen, die in Frankreich endet.