Der ehemalige Radfahrer Sir Bradley Wiggins (43) ist zurzeit in Finanznot. Laut den Insolvenzverwaltern seines Unternehmens ist gegen den Briten eine Forderung in Höhe von fast 1,1 Millionen Franken nicht beglichen, es droht die Zahlungsunfähigkeit. Inzwischen werden die Rechte an den Marken «Bradley Wiggins», «Wiggins» und «Wiggo» zum Verkauf angeboten.
Zudem befindet er sich seit Juli 2020 in einem Individual-Voluntary-Arrangement (IVA), einer Finanzvereinbarung, die Menschen dabei helfen soll, ihre Gläubiger zu bedienen und einen Bankrott zu vermeiden. So wurde nur zwei Monate nach der Vereinbarung, «Wiggins Rights» Limited, das Unternehmen, das einen Grossteil der Geschäfte in der Profikarriere von Wiggins verwaltete, liquidiert und die Muttergesellschaft «Team Wiggins» aufgelöst.
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Finanzprobleme nehmen kein Ende
Seither haben die Liquidatoren dennoch kein Geld gesehen. Das teilt die britische Handelsregisterbehörde «Companies House» diese Woche mit. Im Übrigen habe die Behörde nicht einmal die gesamte Summe erwartet, sondern nur 700’000 Franken aus der IVA von Wiggins, grösstenteils aus dem Verkauf einer Immobilie in Spanien. Doch auch dieser Forderung ist er bisher nicht nachgekommen.
Stattdessen sei ihm vom Vorgesetzten des IVA eine «Mitteilung wegen Verstosses» gegen die Bedingungen seiner Vereinbarung zugestellt worden. Im Bericht von Companies House steht dazu: Sie werde innerhalb der nächsten Monate die Bestätigung der Kündigung des IVA erwarten.
Als Wiggins vor einiger Zeit zu den Verkäufen seiner Markenrechte befragt wurde, sagt er, dass die finanziellen Probleme «schon seit einigen Jahren» andauerten und ein offensichtliches Ende nicht in Sicht sei. «Es handelt sich um eine Angelegenheit, bei der es um berufliche Nachlässigkeit von anderen geht.»
Sportlich gehört er zu den besten Radprofis seiner Zeit. Insgesamt fünf Olympiagoldmedaillen hat er eingefahren. Dazu ist er achtmaliger Weltmeister und Sieger der Tour de France 2012, im selben Jahr wurde er von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen. Vier Jahre später hat er sich aus dem Profibetrieb zurückgezogen.