Stefan Küng (26) ist einer, der über den Rad-Tellerrand hinausblickt. Dementsprechend macht sich der frisch gebackene Zeitfahr-Europameister Gedanken über die Wirren, die es zuletzt rund um die Corona-Tests gab.
«Was ist, wenn während der Tour ein Sieganwärter positiv ist, er als Folge davon aus dem Verkehr gezogen wird und man kurz darauf das Virus doch nicht mehr nachweisen kann?» Küng will sich das Szenario gar nicht ausmalen.
Der Hintergrund: Zuletzt gab es im Rad-Zirkus genau solche «falsch-positive» Tests. «Auch bei unserem Betreuerstab hatten wir einen Fall», erzählt Küng. Dem Mann von Groupama-FDJ sei zunächst das Virus nachgewiesen worden, dann aber bei der zweiten Analyse doch nicht mehr. «Man muss schon sicher sein, wenn man jemanden nach Hause schickt», findet Küng.
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«Damit müssen wir umgehen»
Bei der Tour werden die Fahrer an allen Ruhetagen frisch getestet. Sollte es in einem Team zwei positive Fälle geben, muss die ganze Equipe heimreisen. Immerhin: Wie die Tour-Organisation am Freitag bekannt gab, soll bei einem positiven Test gleich noch ein Test zur Absicherung gemacht werden.
Küng will sich nicht falsch verstanden wissen. Er findet das Tour-Protokoll mit den Tests und die Abschottung der Mannschaften sinnvoll. «Damit müssen wir umgehen», sagt er. Es gelte, alle heil nach Paris zu bringen – für einmal ist das nicht selbstverständlich.