Noch verläuft die Tour de France für Silvan Dillier nicht nach Plan. Zwar kam er selbst ohne grössere Probleme durch die ersten drei Etappen. Aber: Sein Team Alpecin-Deceuninck konnte bislang weder einen Tagessieg noch ein Trikotgewinn bejubeln. Beim Auftakt-Zeitfahren verpasste Mathieu van der Poel (27, Ho) das Maillot Jaune um 13 Sekunden. Tags darauf stürzte er drei Kilometer vor dem Ziel. Und weil auch Supersprinter Jasper Philipsen (24, Be) in den zwei Massenankünften «nur» die Ränge 5 und 3 belegte, konnte Dillier noch nicht jubeln.
Immerhin: Spätestens bei der von vielen gefürchteten Kopfsteinpflaster-Etappe am Mittwoch nach Wallers-Arenberg plant Alpecin-Deceuninck den grossen Coup, zählt doch Van der Poel zu den grössten Pavé-Spezialisten überhaupt. Gut möglich, dass dann bei ihm zu Hause in Ehrendingen AG auch Söhnchen Ilja zwischendurch zuschauen wird. «Meine Frau Cornelia erklärt ihm sehr gut, was der Papi macht. Und auch, dass es mein Job ist, dass ich halt auch ab und zu länger weg von daheim. Das ist zwischendurch für alle schwierig, eine organisatorische Herausforderung. Aber dafür bin ich im Winter dann länger da.»
Blaues statt rotes Trikot
Dass Ilja ein Fan von seinem Rad-Papi ist, versteht sich von selbst. Und nun hat er sogar ein Panini-Sticker von ihm! Denn: Dillier Konterfei ist Bestandteil des Tour-de-France-Albums. «Als Kind sammelte ich auch Fussball-Bildchen. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, selbst mal auf einem solchen Abziehbild zu sein.»
Nur etwas findet Dillier schade. Was? Dass sein zweieinhalbjähriger Sohn – Dillier hat mit Finn (7 Monate) einen weiteren Sohn – seinen Rad-Daddy im Peloton nicht mehr so gut erkennen wird. Dies, weil er nach der verpassten Titelverteidigung bei der Schweizer Meisterschaft kein markantes, rotes Trikot mit dem Schweizer Kreuz mehr trägt. «Aber Cornelia wird ihm vor dem TV helfen, mich auch mit dem blauen Leibchen zu finden», so Dillier.