So will er die Tour doch noch gewinnen
Pogacars Umsturzplan in den Pyrenäen

Erster 2020, Erster 2021. Und 2022? Tadej Pogacar ist vor dem Tour-Showdown in der Defensive. Fängt er Leader Jonas Vingegaard doch noch ab?
Publiziert: 18.07.2022 um 18:31 Uhr
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Der Slowene Tadej Pogacar liegt im Gesamtklassement der Tour de France auf Rang 2. Bleibt das so?
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Der Moment ist denkwürdig, weil in dieser Form nicht erwartet: Am Col du Granon bricht Tadej Pogacar (23) fürchterlich ein. Ausgerechnet er – der zweifache Tour-Sieger, der Top-Favorit, der Unantastbare. Der Slowene verliert fast drei Minuten auf Jonas Vingegaard (25, Dä). Wars das mit dem Tour-Triple? «Es ist noch nicht vorbei», sagt er entkräftet aber nicht entmutigt.

Eine Woche später wissen wir: Pogacar hat nicht geflunkert. Er hielt seither immer mit Vingegaard mit und liegt im Gesamtklassement weiterhin «bloss» 2:21 zurück. Er hat zwar nichts aufgeholt, aber auch nichts mehr verloren. Drei Pyrenäen-Etappen und einem langen Zeitfahren (40,7 km) vor Schluss bahnt sich ein Hitchcock-Finale an. «Jonas ist einer der besten Kletterer, aber ich kann ihm Paroli bieten. Ich will ihn von überall attackieren», kündigt Pogacar an.

«Verlasse mich nicht aufs Zeitfahren»

Vingegaard selbst gibt sich gelassen. «Ich hatte noch nie Probleme mit Druck und habe es auch jetzt nicht», sagt er. Allerdings hat der Super-Däne in der Hitze-Etappe (40 Grad) am Sonntag zwei wichtige Helfer verloren: Primoz Roglic (32, Slo) und Steven Kruijswijk (35, Ho). Die Folge? Das Team Jumbo-Visma ist den anderen nicht mehr haushoch überlegen. «Das wird die nächste Woche sehr interessant machen», meint der Gesamtdritte Geraint Thomas (36, Gb).

Übrigens: Beim letzten grossen Testtag gibt es zwei Corona-Fälle. Um wen es sich handelt, gibt die Tour-Organisation erst am Dienstag vor der Etappe bekannt. Davor hatten acht Fahrer die Tour wegen Corona verlassen müssen. Ob die zwei symptomfreien Athleten weiterfahren dürfen, entscheidet ein Arzt.

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