Wer löst Fabian Cancellara – er gewann 2009 – als nächsten Schweizer Tour-de-Suisse Sieger ab? Vor fünf Tagen lagen alle Hoffnungen auf den schmalen Schultern von Gino Mäder (25). Und heute? Da hat er 1:01 Minuten Rückstand.
Kein Weltuntergang, könnte man meinen. Nach der Zielankunft in Brunnen ist Mäder dennoch bedient: «Ich hatte am Sattel keine Chance, um vorne mitzufahren. Die Spritzigkeit fehlt nach wie vor und ich habe kein Rezept. Ich weiss nur, dass es überhaupt nicht läuft.»
Die Hitze macht Mäder kaputt
Tatsächlich muss Mäder bei der kurzen, aber heftigen Steigung abreissen lassen. Und auch wenn er später mit seinem Teamkollegen und Tour-Leader Stephen Williams (26, Gb) wieder aufschliesst – ein Trost ist das nicht. Mäder: «Die Hitze liegt mir nicht. Aber das ist keine Ausrede. Ich muss einfach besser werden.»
Spürt er nun immerhin weniger Last, weil nicht mehr so viel von ihm erwartet wird? «Nein. Es deprimiert mich mehr. Es ist ein Scheiss-Gefühl. Aber wer weiss, vielleicht klappts, wenns in den Bergen etwas kühler ist. Zuerst muss ich aber noch die Tessin-Etappe überstehen.»
Übrigens: Den Tagessieg holt sich im Spurt Daryl Impey (37, Aus) – er ist der viertälteste Fahrer des Feldes.