Der König ist tot – es lebe der König! Peter Sagan (32) hat die härteste Zeit seiner Karriere hinter sich. Er hatte Corona, litt unter den Folgen und wusste nicht mehr weiter. «Der Frühling war grauenvoll. Ich hatte Schmerzen in den Beinen und Mühe mit der Kondition. Nichts war mehr normal», so der Slowake.
Und heute? Ist die Leidenszeit Sagans vorbei – zumindest zwischenzeitlich. Er gewinnt den Massensprint in Grenchen am Dienstag überlegen. Es ist sein erster Sieg seit mehr als einem Jahr und der insgesamt 18. bei der Tour de Suisse. Rekord. Die Nächstbesten sind Fabian Cancellara, Ferdy Kübler und Hugo Koblet (je 11 Siege).
«Ich lache über sie»
Einer der vielen, die nicht mit Sagans Sieges-Combeback gerechnet hatten, ist Stefan Bissegger. Der 23-jährige Thurgauer ist der Animateur des Tages, erst 11 Kilometer vor dem Ziel wird er eingeholt. «Ich habe es probiert. Leider ohne Erfolg. Dass Sagan gewinnt, überrascht mich. Aber er ist halt ein Siegfahrer.»
Womit Bissegger natürlich recht hat. In seiner Heimat gilt Sagan nach 120 Profi-Siegen und drei Weltmeister-Titeln (2015, 2016, 2017) als Halbgott. Auf seinem Camper, mit dem er oft zu denn Rennen fährt, steht übersetzt: «Sie lachen über mich, weil ich anders bin. Ich lache über sie, weil sie alle gleich sind.» Sicher ist: Jetzt lacht niemand über Sagan.