Es ist kurz nach 17 Uhr, als das Feld sich dem Ziel der 2. Tour-de-Suisse-Etappe in Aesch BL nähert. Der Sprint wird angeführt von Alberto Bettiol. Und es ist auch der 28-jährige Italiener, der als erster aus dem Peloton die Ziellinie überquert. Bettiol streckt die Faust in die Luft, feiert und lässt sich gratulieren.
Der Sieger der Etappe ist Bettiol aber nicht. Diese Ehre geht an den Norweger Andreas Leknessund. Der 23-Jährige war schon 38 Sekunden vorher solo ins Ziel gefahren. Im Feld hat sich das aber offenbar nicht bei allen rumgesprochen.
«Mein Funk war aus!»
Im Interview mit «CyclingPro.net» unmittelbar nach der Zieleinfahrt erklärt Alberto Battiol, warum er von Leknessunds Führung nichts wusste: «Mein Funk war aus! Jetzt muss ich mir halt die Sprüche der Kollegen anhören. Aber wir hätten ja fast gewonnen.»
Der Luzerner Michael Schär fährt in der zweiten Etappe nach Aesch BL lange in der Spitzengruppe. Dann, beim letzten Anstieg des Tages, muss auch er den späteren Sieger Leknessund ziehen lassen. «Es hat trotzdem Spass gemacht, ganz vorne mitzufahren», sagt er.
Fünf Kilometer vor dem Ziel wird Schär vom Feld geschluckt. Leknessund jedoch nicht, er gewinnt solo. «Viele Teams haben sich verspekuliert – auch wir», sagt Marc Hirschi (23). Stephen Williams (26, Gb) bleibt im Gelben Trikot, sagt aber: «Gino Mäder bleibt der Leader in unserem Team.»
Der Wahlzürcher liegt im Gesamtklassement 1:01 Minuten zurück, bester Schweizer ist Stefan Küng als Fünfter, er liegt 10 Sekunden hinter Williams .
Vom 12. bis 19. Juni 2022 findet mit der Tour de Suisse das Schweizer Radsport-Highlight des Jahres statt. Alle Gesamtstände, Resultate, Live-Ticker sowie Infos zu den Fahrern, findest du im grossen Datencenter.
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3. Etappe mit vielen Höhenmetern
Die 3. Etappe am Dienstag findet im Juragebiet statt und wird für das Feld zu einem ständigen Auf und Ab. Auf den 176,9 km von Aesch nach Grenchen sind nicht weniger als 3000 Höhenmeter zu überwinden, was schon fast dem Wert einer mittelschweren Bergetappe entspricht.
Aufgrund der letzten 20 fast flachen Kilometer könnte dieses Teilstück aber dennoch zu einem Fall für die Sprinter werden. Findet sich allerdings keine Mannschaft, die von Beginn weg Nachführarbeit zu leisten bereit ist, könnte durchaus auch ein Fahrer aus der Ausreissergruppe heraus zum glücklichen Sieger avancieren. (cat/mg/SDA)