Reusser, Küng und Bissegger sind heiss auf Medaillen
Wird das ein goldener Mittwoch?

Ein Trio für ein EM-Halleluja! Marlen Reusser, Stefan Küng und Stefan Bissegger träumen im Westen Münchens vom Podest. Die Hoffnung ist berechtigt.
Publiziert: 17.08.2022 um 07:56 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2022 um 16:10 Uhr
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Nach ihrem tollen Sieg bei der Tour de France stürzte Marlen Reusser. Nun fühlt sie sich aber bereit für das EM-Zeitfahren.
Foto: freshfocus
Mathias Germann

Es gibt Dinge, die passen einfach. Bei EM-Zeitfahren und der Schweiz ist dies der Fall. Marlen Reusser (30) gewann 2020 Bronze und 2021 Gold, Stefan Küng (28) raste bei beiden Austragungen zum Titel. Neben ihnen kommt in München mit Stefan Bissegger (23) ein weiteres Ass dazu – auch er will auf dem 24-Kilometer Parcours im Westen Münchens glänzen. Der «Muni» aus dem Thurgau meint: «Das Ziel ist der Titel. Ich sehe keinen Grund, warum es nicht klappen sollte.» Bissegger ist nach seiner Corona-Erkrankung wieder bei 100 Prozent. «Ich verliere nur Zeit, wenn es rauf geht. In der Fläche und im technischen Bereich bin ich voll dabei», ist er überzeugt. Angst muss er nicht haben, einzig der erste Kilometer geht mit 5,5 Prozent Steigung bergauf.

Wie Bissegger ist auch Küng wieder in Form. «Wäre dies nicht der Fall, stünde ich nicht am Start», sagt er. Den Corona-Frust von der Tour de France hat er verdaut. «Ich habe es einfach nicht geschafft, die letzten zehn Prozent abzurufen. Egal, was ich machte. Das war frustrierend. Aber nun bin ich vorsichtig optimistisch», so Küng nach seinem zweiwöchigen Trainingslager in St. Moritz. Ob das reichen wird, um den zweifachen Weltmeister und Filippo Ganna (26, It) zu schlagen?

Reusser trainierte in dunklem Raum

Marlen Reusser (30) muss eine ähnlich hohe Hürde zu überspringen. Was Ganna bei den Männern, ist Ellen van Dijk bei den Frauen: Die Topfavoritin. Die 35-jährige Holländerin gewann in dieser Saison jedes Zeitfahren, zu dem sie startete – drei Einzel- und ein Teamzeitfahren. Reusser: «Das Ziel ist der auch bei mir der Sieg. Ob es klappt, weiss ich aber nicht», sagt sie.

Die Ungewissheit kommt nicht von ungefähr. Bei der Tour de France gewann sie eine Etappe, stürzte danach aber und erlitt ihre dritte Hirnerschütterung: «Danach hatte ich ein sensorisches Problem, trainiere darum in einem dunklen, ruhigen Raum auf der Rolle. Nun fühle ich mir aber wieder gut», so Reusser.

Was bleibt? Klar, die Hoffnung auf Schweizer Rad-Gold. Oder auf einen Medaillenregen. Beides tönt wunderbar.

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