Was bleibt vom Giro d'Italia 2021 in Erinnerung? Sicher, die Wiederauferstehung und der Gesamtsieg Egan Bernals. Aus Schweizer Sicht auch die zwei Erfolge der Youngster Gino Mäder (24) und Mauro Schmid (21). Ebenfalls im Gedächtnis haften bleiben allerdings auch die häufigen und teils brutalen Stürze. 40 von 184 gestarteten Fahrer – fast 22 Prozent – stiegen aus. Nicht alle wegen Verletzungen, aber doch viele. «Die Stürze am Giro waren teilweise echt krass», findet auch Michael Schär.
Der 34-Jährige ist seit 15 Jahren Jahrzehnt Profi und bereitet sich derzeit auf die Tour de Suisse vor. Dabei fiel Schär auf, dass beim Giro jeweils schon kurz nach dem Start wie in einem Finale um die besten Positionen gekämpft wurde. Der Grund: Das Ineos-Team von Bernal liess die Fluchtgruppen meist gewähren. «Dadurch gab es schon sehr früh im Rennen einen riesigen Stress. Alle wollten in die Spitzengruppe, weil die Chance gross war, die Etappe später zu gewinnen.»
Blut und Rippenbrüche
Die Nervosität im Feld war tatsächlich hoch. Schlimm erwischte es bei einem Massensturz unter anderem Emanuel Buchmann und Jos van Emden. Während der Deutsche aus dem Mund blutete und einer Hirnerschütterung erlitt, brach sich der Holländer vier Rippen.
Schär: «Dazu kamen der viele Regen und die Kälte. Auch das ist ein Grund für Stürze, da passiert einfach schnell etwas. Und dann sind da noch die Strassen in Italien, die im Vergleich zu Rennen in Frankreich schlechter sind und die Fahrer überraschen können.»