Auf einen Blick
- Muriel Furrer stirbt bei Juniorinnen-Rennen nahe ihrem Zuhause
- Furrer war eine talentierte Allrounderin im Radsport
- Klubkollegin Sina Frei reagiert schockiert auf die Todesnachricht
«Ganz fest freue ich mich auch, dass Freunde und Bekannte an der Strecke sein werden.» Dies sagte Muriel Furrer wenige Tage vor Beginn der WM in einem Interview auf der Homepage ihres Klubs VC Meilen. Nun ist Furrer 18-jährig wenige Kilometer von ihrem Zuhause in Egg ZH entfernt während des Juniorinnen-Rennens tödlich verunglückt.
Wer war das hoffnungsvolle Nachwuchstalent? Furrer war eine Allrounderin, startete sowohl auf der Strasse als auch im Mountainbike und im Radquer. In der U17 wurde sie einst auf der Strasse und im Radquer Schweizermeisterin. In Zürich nahm sie nun zum ersten Mal an einer Strassen-WM teil. Im Interview erzählte sie: «In erster Linie freue ich mich einfach extrem auf die WM – umso mehr, weil es eine Heim-WM ist. Ich bin zudem Botschafterin für die WM.»
Silber-Heldin Frei trauert um Vereinskollegin
Jemand, der Muriel Furrer kannte, war Sina Frei (27). Die Mountainbikerin (Olympia-Silber 2021 in Tokio) fährt ebenfalls für den VC Meilen. Sie weilt zurzeit wegen des Weltcups in den USA. Geschockt sagt sie Blick: «Muriel war eine aufgestellte junge Athletin. Sie hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Ihr Leben ist leider viel zu früh zu Ende gegangen.»
Egal, mit wem man über Furrer spricht, alle sagen das Gleiche wie Frei: Sie sei immer aufgestellt gewesen, stets lächelnd, stets positiv. So sah man sie auch am Dienstagabend auf Tele Züri. Dort stellte sie den TV-Zuschauern das Wohnmobil von Swiss Cycling vor. Natürlich mit einem Lächeln im Gesicht.
Seit 2022 besuchte Furrer in Zürich die «United School of Sports». Dass ihr nun plötzlich Leute am Strassenrand zujubelten, die sie gar nicht kannten, sei sehr speziell, erzählte sie noch diese Woche freudig. Denn bereits am Dienstag bestritt sie in Zürich das Einzelzeitfahren, in dem sie 44. wurde.
Für Furrer waren die letzten Wochen ziemlich turbulent, aber auch aufregend. Erst startete sie Ende August an der Mountainbike-WM in Andorra (Rang 29) und dann Mitte September auch noch an der Strassen-EM in Holland (Rang 29 auf der Strasse und Rang 37 im Einzelzeitfahren).
Die schwierigen Bedingungen vom Donnerstag mochte Furrer eigentlich
Was nun den tödlichen Unfall im Waldstück von Küsnacht noch tragischer und unbegreiflicher macht: Furrer galt als sehr gute Technikerin, weil sie eben auch eine Mountainbikerin war. Deshalb soll ihr auch das schlechte Wetter, das am Donnerstag geherrscht hatte, nichts ausgemacht haben. Im Gegenteil, es waren Bedingungen, die ihr und ihrem Können eigentlich entgegenkamen.
Im Interview mit dem VC Meilen antwortete sie auf die Frage, wie sie sich eine perfekte Heim-WM 2024 vorstelle: «Es geht mir auch um all die Momente im Rennen, in denen man kämpft und etwas versucht und die mir hoffentlich lange in Erinnerung bleiben werden.»
Es kam leider tragischerweise anders.