Diese Strecke wird an der Rad-WM gefahren
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Einmal quer durch Zürich:Diese Strecke wird an der Rad-WM gefahren

Rad-Legende Cancellara (43) kontert WM-Kritiker
«Deswegen geht das Leben nicht kaputt»

Fabian Cancellera (43) freut sich auf die Rad-WM in Zürich. Gleichzeitig hat er Mühe mit der Kritik im Vorfeld. Er sagt, was es braucht, damit der Funke überspringt.
Publiziert: 21.09.2024 um 01:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2024 um 10:35 Uhr
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Er wurde viermal Weltmeister: Fabian Cancellara. Bei der WM in Zürich amtet er unter anderem als Botschafter.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • Cancellara: Rad-WM in Zürich wird ein Volksfest
  • Para-Athleten erstmals dabei, Zürich stellt sich der Herausforderung
  • 53 statt 11 Rennen durch Inklusion der Para-Athleten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Blick: Fabian Cancellara, können Sie zu Beginn bitte folgenden Satz beenden: Die Rad-WM in Zürich wird …
Fabian Cancellara: Hoffentlich ein Volksfest! Tausende Fans aus Belgien, Slowenien und Holland kommen nach Zürich. Ich bin mir sicher, dass sie begeistert sein werden – von der Stadt, der Umgebung und den Rennen.

Von Vorfreude war lange wenig zu spüren. Es gab Einsprachen, viele befürchten ein Verkehrskollaps und manche Ladenbesitzer sind wütend.
Ich wünsche mir, dass die negative Vorgeschichte positiv endet. Und ich bin überzeugt, dass wenn das erste Rennen startet, vieles davon in den Hintergrund rücken wird. Bei den Olympischen Spielen in Paris war das Jammern ähnlich und am Ende freuten sich alle, dass am Fuss des Eiffelturms tolle Wettkämpfe stattfanden. Und etwas würde ich auch gerne noch sagen …

Bitte.
Diese WM dauert gut eine Woche, nicht mehr – deswegen geht das Leben nicht kaputt. Für den Schweizer Radsport und für das Image der Schweiz ist sie eine grossartige Chance.

Durch die erstmalige Inklusion der Para-Atheten gibt es 53 statt 11 Rennen. Eine gute Entscheidung?
Dieser Schritt ist mutig und ich finde ihn schön. Dafür muss man etwas tun, es ist aufwendig – aber wichtig. Kommt man auch mit dem Rollstuhl überall gut hin? Gibt es für alle passende Toiletten? Dass Zürich sich dieser Herausforderung stellt, ist ein starkes Zeichen. Jeder soll sich wohlfühlen.

Was braucht es, damit WM-Euphorie entsteht?
Idealerweise gleich eine Schweizer Medaille am Sonntag im Zeitfahren. Stefan Küng hat also ziemlich viel Druck. (schmunzelt)

Vor zwei Jahren wurde er Zweiter. Gibts diesmal Gold?
Bei seinem Sieg an der Vuelta hat er gezeigt, was er kann. Stefan hat die Weichen gestellt und mit 30 Jahren hat er die Ruhe gefunden, die es braucht, um mit dem immensen Druck umzugehen. Für mich ist aber Remco Evenepoel der grosse Favorit – wenn er seine Normalform erreicht, wird es für alle schwierig.

Auch im Strassenrennen gibt es dank Marc Hirschi berechtigte Hoffnungen auf das Regenbogentrikot.
Marc hat das Potenzial, um Weltmeister zu werden. Aber darf ich eine Episode erzählen?

Gerne.
Marc fuhr den WM-Kurs viermal ab, um sich alle wichtigen Passagen zu merken. Dabei wollte er wissen, wie die Barrieren bei einer Kurve aufgestellt werden. «Das könnte das Rennen entscheidend beeinflussen», hat er mir gesagt. Wahnsinn, oder? Es zeigt, wie ernst er diese WM nimmt.

Sie waren Hirschis Vorbild, Manager und sind ab 2025 sein Team-Boss – er wechselt zum Tudor Pro Cycling. Wie hat er sich im Laufe der Jahre verändert?
Marc ist reifer geworden, ist aber immer noch enorm abgebrüht.

Was heisst das?
Neben ihm könnte ein Baum umfallen und er würde ruhig bleiben. Es ist seine grosse Stärke. Marc ist und bleibt Marc.

Er wurde 2018 U23-Weltmeister, gewann 2020 bei der Tour de France und wurde als künftiger Superstar gefeiert. Danach verglühte sein Stern aber.
Viele haben Marc in den letzten Jahren abgeschrieben. Zu Unrecht, denn er hatte immer wieder körperliche Probleme, die ihn zurückgeworfen haben. Dazu kam, dass er beim Team UAE oft als Helfer an den Start gehen musste. Das führte dazu, dass er irgendwann ein wenig den Biss verlor. Aber nun ist er wieder in Spur, seine fünf Siege, die er kürzlich geholt hat, sind ein starkes Zeichen und geben ihm viel Selbstvertrauen.

Es scheint, als fahre er seit der Unterschrift bei Tudor wie befreit. Stimmt der Eindruck?
Bis zum Tag des Entscheids war Marc blockiert – das war mein Empfinden.

In neun Tagen ist die WM vorbei. Was würden Sie als Fazit gerne im Blick lesen?
Dass es eine geschichtsträchtige WM war, die den Schweizern viele Emotionen vermittelt hat.

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