Ein unachtsamer Moment kann fatale Folgen haben. Davon kann Katie Archibald (30) ein Liedchen singen. Die zweifache Bahnrad-Olympiasiegerin und fünffache Weltmeisterin hat sich Anfang Woche bei einem Unfall schwer verletzt.
«Ich bin im Garten über eine Stufe gestolpert», schreibt die Britin auf Instagram. «Dabei habe ich mir irgendwie den Knöchel ausgerenkt, Schien- und Wadenbein gebrochen und zwei Bänder vom Knochen gerissen.» Dazu postet sie ein Foto, das sie im Spitalbett zeigt. Mit einer Operation wurden die Knochen am linken Bein wieder zusammengesteckt und die Bänder wieder befestigt.
Entschuldigt sich beim Team
Die Folgen sind brutal. Wegen dieses unachtsamen Moments verpasst Archibald die Olympischen Spiele in Paris. «Ich entschuldige mich hundertmal dafür, was das für die Olympia-Mannschaft bedeutet, bei der ich nun nicht dabei sein werde», schreibt sie. Und gibt zu, dass sie immer noch dabei ist, diesen Schock zu verdauen.
Trotzdem beweist Archibald auch eine Prise Humor. Sie führt aus, wenn man bedenke, «dass es ein ganzes Team von Ärzten und Krankenschwestern in der Notaufnahme brauchte, um Aschenputtels Fuss wieder in den Schuh zu bringen», sei sie seit der Operation «im Prinzessinnen-Modus». Sie bedankt sich bei allen, die sich nach ihrem Unfall um sie gekümmert haben.
Schwerer Schicksalsschlag 2022
Archibald triumphierte 2016 in Rio in der Mannschaftsverfolgung und holte fünf Jahre später in Tokio im Madison Gold. Ihre Weltmeistertitel gewann sie im Omnium (2017 und 2018), dem Zweier-Mannschaftsfahren (2018) und der Mannschaftsverfolgung (2014 und 2023).
Schon 2015 verpasste Archibald wegen einer Verletzung einen Grossanlass. Nach einem Motorradsturz konnte sie nicht an der WM teilnehmen. Vor zwei Jahren gab es gleich mehrere Rückschläge. Im April brach sie sich bei einem Sturz das Schlüsselbein und verletzte sich einen Monat später an den Knöcheln, als sie im Training mit einem Auto kollidierte.
Daneben traf sie auch ein privater Schicksalsschlag. Im August 2022 verstarb ihr Freund Rab Wardell mit 37 Jahren im Schlaf. Archibald versuchte noch vergeblich, ihn wiederzubeleben.