An der Vorstellung seiner neuen Doku «Jan Ullrich – der Gejagte» spricht Rad-Ikone Jan Ullrich (49) über sein Leben und seine Karriere. Der erste Teil der Serie behandelt Ullrichs Doping-Absturz 2006, dabei spricht der Deutsche so offen wie noch nie.
2006 wurden die Verbindungen zwischen Jan Ullrich und dem spanischen Doping-Arzt Eufemanio Fuentes bekannt. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 wurde vom T-Mobile-Team gefeuert. 2007 bewies eine DNA-Analyse, dass das gefundene Blut bei Fuentes Ullrich gehörte. Der Deutsche beendete seine Karriere.
«War ein sympathischer Mann»
In der Vergangenheit suchte Ullrich immer wieder nach Ausreden, gab die Behandlung 2013 aber zu und sagte: «Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.» Sprich: Wenn alle dopen, dope ich auch.
In der Dokumentation äussert sich Ullrich erneut zu der Zeit und sagt über seinen damaligen Arzt Fuentes: «Er war ein sympathischer Mann. Ich habe ihn nicht so oft getroffen, aber ich hatte irgendwie Vertrauen. Mir wurde gesagt, es sei sehr sicher.»
Und auch über die Wirkung von Blutdoping spricht der 49-Jährige erstmals: «Wenn man das Blut wiederbekommt, merkt man schon einen Schub.»
Beim Blutdoping wird die Ausdauer eines Athleten erhöht. Die gängigste Variante ist das Eigenblutdoping. Dabei wird dem Sportler einige Wochen vor dem Wettkampf Blut abgenommen, das entnommene Blut weist durch Höhentraining oder der Anwendung von Erythropoetin (EPO) eine erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen auf. Die roten Blutkörperchen werden von den restlichen Blutbestandteilen getrennt, mit einem Gerinnungshemmer oder Stabilisatoren versetzt und kühl gelagert.
Kurz vor dem Wettkampf wird dem Athleten die Blutkonserve verabreicht. Durch die erhöhte Anzahl von roten Blutkörperchen wird mehr Sauerstoff transportiert, was die Ausdauer des Athleten erhöht.
Beim Fremdblutdoping wird dem Athleten eine Blutkonserve von einem Spender mit identischer Blutgruppe und Rhesusfaktor verabreicht.
Blutdoping steht seit 1988 auf der Liste der verbotenen Methoden des Internationalen Olympischen Komitees und der World Anti-Doping Agency.
Beim Blutdoping wird die Ausdauer eines Athleten erhöht. Die gängigste Variante ist das Eigenblutdoping. Dabei wird dem Sportler einige Wochen vor dem Wettkampf Blut abgenommen, das entnommene Blut weist durch Höhentraining oder der Anwendung von Erythropoetin (EPO) eine erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen auf. Die roten Blutkörperchen werden von den restlichen Blutbestandteilen getrennt, mit einem Gerinnungshemmer oder Stabilisatoren versetzt und kühl gelagert.
Kurz vor dem Wettkampf wird dem Athleten die Blutkonserve verabreicht. Durch die erhöhte Anzahl von roten Blutkörperchen wird mehr Sauerstoff transportiert, was die Ausdauer des Athleten erhöht.
Beim Fremdblutdoping wird dem Athleten eine Blutkonserve von einem Spender mit identischer Blutgruppe und Rhesusfaktor verabreicht.
Blutdoping steht seit 1988 auf der Liste der verbotenen Methoden des Internationalen Olympischen Komitees und der World Anti-Doping Agency.
Die Ereignisse von 2006 hinterliessen ein Trauma bei Ullrich. Der ehemalige Rad-Profi stürzte tief und flüchtete sich in die Alkohol- und Kokain-Sucht. «Ich habe immer noch einen unglaublichen Frust und habe das immer noch nicht verarbeitet. Der Ausgangspunkt war dieses Jahr 2006, das habe ich nie verkraftet», gesteht der Deutsche.
Grosser Absturz 2018
2018 erreichte sein Absturz den Tiefpunkt. «Ich saufe Whiskey wie Wasser und nehme das Kokain dazu. Ich habe drei Stunden geschlafen in der Zeit», sagt er über diese Phase. Heute geht es Ullrich besser, er baut sich eine neue berufliche Existenz auf.
Die Dokumentation ist auch ein Loslassen für Ullrich, wie er selbst sagt. Dabei wünscht er sich: «Schön wäre es, wenn die Fans und Zuschauer sich in mich hineinversetzen und verstehen können.» (jsl)