Findet die Tour de France statt? Nur schon die Frage lässt Teams, Fahrer und Betreuer erschaudern. Die Grade Boucle (ab 29. August) muss stattfinden – egal wie. Sie ist der finanzielle Honigtopf, an dem sich alle laben. Fällt sie wegen Corona ins Wasser, wären die Folgen katastrophal. Dementsprechend versucht UCI-Präsident David Lappartient zu beschwichtigen. «Null Risiko gibt es nicht. Aber ich bin optimistisch, dass die Tour stattfinden wird», sagt er zu cyclingnews.
Er stützt sich auf den guten Erfahrungen der letzten Wochen. Seit dem Re-Start der World Tour gab es vier positive Corona-Fälle – einer war jener des Aargauers Silvan Dillier (30). «Die Strategie mit den Bubbles funktioniert weitgehend», findet Tour-de-Suisse-Direktor Olivier Senn. Dementsprechend wird die Isolation von Teams, Organisatoren, Sponsoren und Medien auch in Frankreich durchgesetzt. Dazu gilt Maskenpflicht für alle – die Fahrer dürfen sie erst kurz vor dem Rennstart abnehmen. Getestet werden sie ständig. Ebenso neu: Die Fans dürfen keine Selfies mehr machen oder um Autogramme bitten. Und auf dem Siegerpodium gibt es nur noch eine Ehrendame – küssen darf sie nicht.
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Ausschluss bei zwei positiven Fällen
Entscheidender ist jedoch eine andere Regel: Gibt es zwei positive Corona-Fälle innerhalb eines Teams (8 Fahrer und ca. 30 Betreuer), wird es von der Tour ausgeschlossen. «Man stelle sich vor, ein Fahrer liegt im Gesamtklassement vorne, muss dann aber aufgeben – obwohl er negativ ist. Das wäre brutal. Aber es ist wohl der einzig sinnvolle Weg», so Senn.