Mathias Flückiger hat sein Schweigen gebrochen. Er habe wissentlich nichts falsch gemacht, sagt der Mountainbiker. Sein Dopingfall bleibt aber weiter undurchsichtig und droht nun gar zur Schlammschlacht zu werden. Team Flückiger wirft in einer Mitteilung Swiss Sports Integrity (SSI) Fehlverhalten vor. Die SSI wiederum schiebt den Schwarzen Peter Swiss Cycling weiter.
Den Vorwurf, sich nicht an die Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gehalten zu haben, blockt die Antidoping-Stiftung von sich. Sie habe sich an sämtliche Reglemente gehalten. SSI stört sich hingegen daran, dass Flückigers Fall bereits zu diesem Zeitpunkt publik geworden ist.
«Normalerweise bleibt diese Phase vom Verfahren eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit», sagt Ernst König gegenüber Blick. Der Direktor von SSI verweist dabei auf den Fall Alex Wilson, der erst später öffentlich wurde.
Dialog in der Öffentlichkeit
Auch Flückiger sei am 18. August die Chance gegeben worden, die provisorische Sperre anzufechten, was er aber nicht getan habe. Der Dialog zwischen den Parteien finde jetzt statt – ungewöhnlicherweise in der Öffentlichkeit. «Ich weiss nicht, ob Swiss Cycling oder der Athlet selbst sich entschieden haben, an die Öffentlichkeit zu gehen.»
Der Rad-Verband weist diese Vorwürfe von sich. Auf Anfrage lässt er verlauten: «Swiss Cycling erhielt am Nachmittag des 18. Augusts von Swiss Sport Integrity den Auftrag, die provisorische Sperre gegen Mathias Flückiger durchzusetzen.»
Tags darauf fand das EM-Rennen statt, wo Flückiger zu den Schweizer Medaillenkandidaten gehörte. König würde sich «auf Abwegen» befinden, dass die provisorische Sperre nicht kommuniziert hätte werden müssen. «Swiss Cycling hätte die Frage, warum Mathias Flückiger nicht am Start stehe, mit Unwahrheiten beantworten müssen. Das kommt nicht infrage.»