Jolanda Neff ist vor Weltcupstart selbstbewusst
Ein solches Schweizer Mountainbike-Duell gab es noch nie

Trotz Alessandra Kellers Gesamtweltcupsieg fühlt sich Jolanda Neff in der Schweizer Hackordnung nicht unter Zugzwang. Die Olympiasiegerin jagt lieber ihre Galaform von 2018 und nimmt die WM ins Visier.
Publiziert: 11.05.2023 um 21:31 Uhr
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Jolanda Neff bei der Weltcup-Hauptprobe in Chur: die Olympiasiegerin geht mit Zuversicht in die neue Saison.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist ein Novum in der Mountainbike-Neuzeit. Die Cross-Country-Saison startet mit einer Schweizerin als amtierende Gesamtweltcupsiegerin, die nicht Jolanda Neff (30) heisst. Es ist die Nidwaldnerin Alessandra Keller (27), die 2022 ein Traumjahr hinlegte und dieses Wochenende in Tschechien als Weltnummer 1 startet.

Holt sich Olympiasiegerin Neff 2023 nun den Status als beste Weltcup-Schweizerin zurück? Die St. Gallerin reagiert auf diese Frage selbstbewusst und sagt: «Ich habe nicht das Gefühl, dass sich da viel geändert hat.»

Schurter winkt der ultimative Rekord

Die Wahnsinnsserie begann vor 13 Jahren. Am 25. April 2010 gewinnt Nino Schurter (am Samstag 37) im britischen Dalby Forest sein erstes Cross-Country-Rennen im Weltcup. Seither hat der Mountainbike-Ausnahmefahrer – ausser in den corona-verkürzten Saisons 2020 und 2021 – jedes Jahr weitere Siege abgeräumt. Bisher sind es 33 – ebenso viele hat sein langjähriger, zurückgetretener Rivale Julien Absalon (42, Fr). Noch ein Sieg, dann gehört Schurter der ultimative Rekord für die meisten Weltcupsiege ganz alleine. Gelingt der Meilenstein zum Saisonauftakt in Nove Mesto? (md)

Schurters (r.) Siegpremiere 2010: Er übersprintet Julien Absalon, mit dem er heute den Rekord von 33 Weltcupsiegen teilt.
Keystone

Die Wahnsinnsserie begann vor 13 Jahren. Am 25. April 2010 gewinnt Nino Schurter (am Samstag 37) im britischen Dalby Forest sein erstes Cross-Country-Rennen im Weltcup. Seither hat der Mountainbike-Ausnahmefahrer – ausser in den corona-verkürzten Saisons 2020 und 2021 – jedes Jahr weitere Siege abgeräumt. Bisher sind es 33 – ebenso viele hat sein langjähriger, zurückgetretener Rivale Julien Absalon (42, Fr). Noch ein Sieg, dann gehört Schurter der ultimative Rekord für die meisten Weltcupsiege ganz alleine. Gelingt der Meilenstein zum Saisonauftakt in Nove Mesto? (md)

Die Begründung der mehrfachen Welt- und Europameisterin und dreifachen Gesamtweltcupsiegerin: «Letztes Jahr war ich an der EM und an der WM beste Schweizerin. Im Weltcup habe ich zwei Rennen krank verpasst. Und wenn ich dabei gewesen bin, war es ziemlich ausgeglichen.» Neff gegen Keller – das unsichtbare Schweizer Duell im Weltcup. Denn beide versichern unisono, dass man nicht speziell aufeinander achte.

Neff und die Sehnsucht nach der Form ihrer Traumjahre

Die Olympiasiegerin stellt diese Saison die WM im August in den Fokus, will aber auch im Weltcup wieder durchstarten. Letztes Jahr gewann sie in Kanada erstmals nach vier Jahren wieder ein Weltcuprennen.

Der revolutionierte Mountainbike-Weltcup im TV

Mit dem Saisonstart in Tschechien fährt der Mountainbike-Weltcup in eine neue Ära. Neu gehören die Vermarktungs- und TV-Rechte dem britisch-amerikanischen Mediengiganten Warner Bros. Discovery Sports (u.a. Eurosport). Die neuen Bosse versprechen ein TV-Spektakel mit Drohnenbildern und Dateneinblendungen.

Die gute Nachricht dieser Bike-Revolution: mehr Live-Mountainbike am Bildschirm. Die schlechte Nachricht: Ohne ein Bezahl-Abo müssen sich die Fans die Sendeplätze zusammensuchen.

Für die Zuschauer in der Schweiz ändert sich nicht viel. SRF zeigt Mountainbike wie bisher mal im Livestream im Netz, mal auf SRF2 oder SRFinfo. Beim internationalen Sender ist es manchmal Eurosport1, manchmal Eurosport2, der in der Schweiz je nach Paket ein Pay-TV-Sender ist. Auf den zahlungspflichtigen Plattformen GCN+, der Eurosport App sowie dem in der Schweiz nicht empfangbaren Discovery+ ist alles zu sehen. (md)

Die TV-Übersicht fürs Auftakt-Weekend in Nove Mesto:

Freitag, 12. Mai

18.00 Uhr, Short Track Frauen: Eurosport1

18.45 Uhr, Short Track Männer


Sonntag, 14. Mai

11.30 Uhr, Cross Country Frauen: SRF2, Eurosport1

15.00 Uhr, Cross Country Männer: SRF Sport App und online, Eurosport2

Mit dem Saisonstart in Tschechien fährt der Mountainbike-Weltcup in eine neue Ära. Neu gehören die Vermarktungs- und TV-Rechte dem britisch-amerikanischen Mediengiganten Warner Bros. Discovery Sports (u.a. Eurosport). Die neuen Bosse versprechen ein TV-Spektakel mit Drohnenbildern und Dateneinblendungen.

Die gute Nachricht dieser Bike-Revolution: mehr Live-Mountainbike am Bildschirm. Die schlechte Nachricht: Ohne ein Bezahl-Abo müssen sich die Fans die Sendeplätze zusammensuchen.

Für die Zuschauer in der Schweiz ändert sich nicht viel. SRF zeigt Mountainbike wie bisher mal im Livestream im Netz, mal auf SRF2 oder SRFinfo. Beim internationalen Sender ist es manchmal Eurosport1, manchmal Eurosport2, der in der Schweiz je nach Paket ein Pay-TV-Sender ist. Auf den zahlungspflichtigen Plattformen GCN+, der Eurosport App sowie dem in der Schweiz nicht empfangbaren Discovery+ ist alles zu sehen. (md)

Die TV-Übersicht fürs Auftakt-Weekend in Nove Mesto:

Freitag, 12. Mai

18.00 Uhr, Short Track Frauen: Eurosport1

18.45 Uhr, Short Track Männer


Sonntag, 14. Mai

11.30 Uhr, Cross Country Frauen: SRF2, Eurosport1

15.00 Uhr, Cross Country Männer: SRF Sport App und online, Eurosport2

Neff: «Daran will ich anknüpfen. Aber ich spüre, dass mein Körper Potenzial hat für mehr. Ich will wieder die Jolanda von 2018 werden.» Nicht mal beim Olympiasieg 2021 habe sie sich so gut gefühlt wie beim Saisonfinal in La Bresse 2018. Neff und die Sehnsucht nach den Traumjahren zwischen 2014 und 2018, als sie in fünf Jahren dreimal die Gesamtwertung gewann. So jung schon so gut wie Neff damals war noch keine Bikerin.

Ist seither einfach die Konkurrenz mit Keller und Co. besser geworden? Neff widerspricht entschieden. «Mein Eindruck ist, dass ich schlechter geworden bin und nicht das Niveau höher ist. Ich will mich wieder herantasten, wo ich mal war.» Sie meint vor allem die Konstanz über ein ganzes Jahr. Denn schnell in einzelnen Rennen war die St. Gallerin auch seit 2018 immer. Eine gute Voraussetzung für die WM in Glasgow, wo Neff ihr zweites Einzel-Gold anstrebt: «Das ist mein Rennen des Jahres.»

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