Identifizierung über Video
Nach Unfall-Tod von Rebellin: LKW-Fahrer jetzt in U-Haft

Der tragische Tod von Davide Rebellin erschütterte 2022 die Radwelt. Nun wurde der LKW-Fahrer, der den Unfall verschuldete, wegen Fahrerflucht und unterlassener Hilfeleistung verhaftet. Ein Überwachungsvideo überführte den Angeklagten.
Publiziert: 19.06.2023 um 10:20 Uhr
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Der Tod von Davide Rebellin schockte die Radwelt.
Foto: AP

Hoffnung auf Gerechtigkeit für die Angehörigen von Davide Rebellin († 51). Dank eines Überwachungsvideos konnte der LKW-Fahrer, der den kurz zuvor zurückgetretenen Radprofi in Italien tödlich verletzt hatte, überführt werden.

Der Deutsche hat sich laut der Generalstaatsanwaltschaft Hamm den Behörden gestellt und sitzt in Untersuchungshaft. Nun muss die deutsche Justiz entscheiden, ob sie den Fahrer nach Italien ausliefert. Dort droht ihm ein Gerichtsverfahren und wahrscheinlich auch eine Verurteilung wegen Fahrerflucht, Tötung im Strassenverkehr und unterlassener Hilfeleistung.

Im Video ist laut der italienischen Staatsanwaltschaft zu sehen, wie der 67-Jährige nach dem Unfall aus seinem Fahrzeug stieg, auf Rebellin zuging, nur um dann umzudrehen und wieder in den LKW zu steigen und wegzufahren.

Ardennen-Triple und Dopingfall

Davide Rebellin war der erste Radprofi, der 2004 das Ardennen-Triple – Sieg beim Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich – realisieren konnte. Insgesamt stand er über 60 Mal auf dem obersten Treppchen. Seine Karriere hatte aber auch dunkle Momente, zum Beispiel 2008, als ihm Olympia-Silber wegen Dopings aberkannt wurde.

Der Italiener hatte nur drei Tage vor seinem tödlichen Unfall seinen Rücktritt aus dem Profiradrennsport gegeben. (nsa)

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