«Was Marc Hirschi zeigt, ist affengeil»
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Als erster Schweizer seit 2012:Marc Hirschi gewinnt Etappe an der Tour de France

«Ich bin sprachlos»
Cancellara gratuliert Tour-Überflieger Hirschi

Nach acht Jahren gewinnt mit Marc Hirschi (22) wieder ein Schweizer eine Etappe der Tour de France. Fabian Cancellara (39), dem dies als letzter vor acht Jahren gelang, gratuliert ihm zu diesem Triumph.
Publiziert: 11.09.2020 um 08:33 Uhr
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Fabian Cancellara ist beeindruckt von Marc Hirschis Leistung an der Tour de France.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Fabian Cancellara

Marc Hirschi schafft am Donnerstag Historisches. Nachdem er zweimal den Triumph knapp verpasst hat, holt sich der 22-Jährige im dritten Anlauf den Etappensieg an der Tour de France. Und das auf beeindruckende Art und Weise. 28 Kilometer vor dem Ziel lässt er alle stehen und fährt solo dem Sieg entgegen. Der Berner tritt damit in grosse Fusstapfen. Als letzter Schweizer gewann Fabian Cancellara (39) vor acht Jahren eine Etappe der Tour de France. Nun gratuliert er seinem Nachfolger exklusiv zum Erfolg.

Vor dem Start der Etappe hatte ich noch Kontakt mit Marc. Nicht, weil ich sein Manager bin. Nein, ich wollte einfach wissen, ob es ihm gut geht. Und jetzt? Da bin ich sprachlos.

Wie Marc fuhr, war schlicht genial. Er gab auch nie auf, als er in den Rennen davor am Sieg vorbeischrammte. Marc glaubte immer an sich. Das heisst nicht, dass er keine Zweifel hatte – das gehört dazu. Aber er blieb dran, achtete auf alle Details – überlegte sich, wo er angreifen könnte, wie er fahren wollte. Marc wird keine Eintagsfliege sein – davon bin ich überzeugt.

Marc ist ein grosses Talent. Doch er hat auch den Charakter und die Willensstärke, welche für Grosstaten nötig sind. Er hat diesen Sieg mehr als verdient.

Gleichzeitig sehe ich auch die andere Seite der Medaille. Jetzt kommt jeder und will etwas von ihm. Und sagt: «Ich bin doch dein Freund, dein Buddy.» Das ist nicht die Realität. Aber ich habe keine Angst, dass Marc so denken könnte.

Ich bin einfach für ihn da, wenn er mich braucht. Und wenn nicht, ist alles gut. Ich will ihm etwas auf den Weg geben – nicht mehr und nicht weniger. Fürs Erste bin ich jetzt einfach glücklich für ihn. Ich gratuliere herzlich, lieber Marc!

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