«Bei Flèche Wallonne gibt es keine Ausreden»
Hirschi nach Hüft-OP wieder stark in Form

Das Rennen Flèche Wallonne liegt Rad-Diamant Marc Hirschi besonders. Schlägt er nach 2020 erneut zu?
Publiziert: 19.04.2022 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2022 um 09:53 Uhr
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Steil, steiler, Mur de Huy! Hier wird es am Mittwoch zur Sache gehen. Und was zeigt Marc Hirschi?
Foto: Getty Images
Mathias Germann

Sie ist eine der berühmtesten «Mauern» im Radsport: Die Mur de Huy in Belgien. Offiziell ist die Schlusssteigung der Flèche Wallonne 1300 Meter lang, tatsächlich sind es aber nur 800 Meter, bei denen es bergauf geht. Ein Kinderspiel im Vergleich zu Steigungen in Alpen und Pyrenäen, könnte man meinen. Tatsächlich ist die Mur de Huy aber etwas vom brutalsten, das es gibt. Und für Marc Hirschi (23) ist sie wie geschaffen!

Der Berner gewann den Halbklassiker vor zwei Jahren. Er sagt: «Wenn man die Ziellinie sieht, ist man trotzdem noch lange nicht da. Es geht immer hoch, die Beine tun unglaublich weh. Aber man muss sich einfach irgendwie durchbeissen. Hier gibt es keine Ausreden.» Tatsächlich sind die 121 Höhenmeter, die es im Finale zu überwinden gibt, hammerhart. Die durchschnittliche Steigung beträgt 9,3 Prozent, doch auf den letzten 400 Metern gibt es Passagen mit 17 Prozent. In einer Kurve sind es gar 26 Prozent.

Wer diese Hürden überwinden wird, muss super Beine haben. Und trotzdem bereit sein, bis ans Äusserste zu leiden. «Man muss während des ganzen Rennens versuchen, möglichst viel Energie zu sparen. Jedes Körnchen kann am Ende helfen», so Hirschi. Das Ziel des UAE-Profis ist, möglichst gut positioniert in die Schlusssteigung zu kommen. «Und dann beginnt der Kampf.»

Dank Hüft-Operation wieder top

Hirschis Teamkollege Tadej Pogacar (23, Slo) zählt ebenso wie Vorjahressieger Julian Alaphilippe (29, Fr) zu den Top-Favoriten. Aber ist Pogacar, zweifacher Sieger der Tour de France (2020, 2021), tatsächlich so explosiv, wie man es an der Mur de Huy sein muss? Hirschi ist froh, mit dem Slowenen eine Doppelspitze zu bilden. «Das sehe ich nur positiv», sagt er.

Dass der Rad-Diamant aus Ittigen überhaupt in der Lage ist, wieder ganz vorne mitzumischen, verdankt er einer Hüft-OP vor vier Monaten. «Ich fühle mich jetzt viel besser auf dem Rad», sagt er. Hirschis gute Bilanz in diesem Jahr: Sieben Top-10-Plätze in zehn Rennen – einmal gewann er gar. Kein Vergleich zum Seuchen-Jahr 2021. Hirschi: «Ich bin glücklich. Nun freue ich mich umso mehr auf das, was kommt!»

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