Was Blick vermutete, wird am Dienstag um 16 Uhr offiziell bestätigt: Marlen Reusser (32) wird bei der Heim-WM in Zürich (21. bis 29. September) nicht antreten können. Die grösste Schweizer Gold-Hoffnung verpasst damit nach den Olympischen Spielen auch ihr zweites grosses Ziel in diesem Jahr. Ein Albtraum!
Der Grund? Die Bernerin leidet an einem Post-Covid-Syndrom. Genauer: Einem «Symptomenkomplex eines klassischen ME/CFS», wie es in der Medienmitteilung heisst. ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue Syndrom. Betroffene leiden dabei neben schwerer körperlicher Schwäche auch an autonomen und immunologischen Symptomen. Charakteristisch dafür ist die Post-Exertionelle Malaise (PEM). Dabei werden alle Symptome bereits nach geringer physischer und geistiger Anstrengung extrem verstärkt.
Sie braucht viel Zeit, Ruhe und Geduld
Bei Reusser soll sich dies offenbar vor allem durch plötzliches Ansteigen der Körpertemperatur äussern – kaum bewegt sie sich, bekommt sie Fieber und muss ins Bett, um sich zu schonen. «Es tut mir im Herzen weh, dass ich auch die Weltmeisterschaften absagen muss. Das ist wirklich bitter. Ich hätte diesen Anlass so gerne im eigenen Land erlebt», sagt die dreifache Zeitfahr-Europameisterin.
Immerhin: Bei Reusser scheint es sich nicht um eine der berüchtigten schweren Formen der Krankheit zu handeln. Dies schreibt ihre Managerin Janine Geigele. Sie erklärt: «Für Marlen stehen die vollständige Genesung und die Rückkehr in den Spitzensport im Vordergrund. Dafür braucht sie weiterhin viel Zeit, Ruhe und Geduld.»
Mit einem heftigen Sturz begann alles
Das WM-Forfait ist für Reusser der Tiefpunkt einer komplett verpfuschten Saison. Rückblick. Kurz vor Weihnachten 2023 rutschte sie beim Training auf Mallorca bei einer Abfahrt auf einer Ölspur weg und erleidet einen Bänderriss. «Mir wurde schwindlig und schlecht. Ich hatte auch Angst vor inneren Verletzungen. Wäre in diesem Moment ein Auto gekommen – gute Nacht», so Reusser.
Es folgte eine Corona-Erkrankung im Februar. Dann, bei der Flandernrundfahrt Ende März, brach sie sich bei einem Auffahrunfall Kiefer und Gehörgänge – auch acht Zähne wurden beschädigt. Danach plagte sie ein mysteriöser Infekt, bei dem alle konsultierten Ärzte zunächst im Dunkeln tappten. Reusser kehrte zwar aufs Velo zurück, die Burgos-Rundfahrt Mitte Mai wurde aber zu ihrem letzten Wettkampf bis heute. Es ging einfach nicht mehr.
Mehr Rad
Wie irgendwann klar wurde, litt sie an verschiedenen Infekten der oberen Atemwege. Die Folge: Tour de Suisse, Olympia, Tour de France und nun die WM in Zürich – alles ging und geht den Bach runter.
Schock für WM-Boss
Für die Organisatoren der WM in Zürich ist Reussers Ausfall ein Schock – nicht nur, weil sie die Botschafterin der Titelspiele ist. «An erster Stelle steht Marlen selbst – ich hoffe sehr, dass sie bald wieder gesund wird», sagt Olivier Senn. Der Leiter Sport des Anlasses gibt aber zu: «Ihr Fehlen ist für uns alle ein grosser Dämpfer.» Trotzdem ist er überzeugt, dass die WM (21. bis 29. September) ein grosses Velo-Fest wird.
Und was ist mit Rücktritt? Diese Frage ist durchaus berechtigt, schliesslich ist Reusser 32-jährig. Gemäss Blick-Infos ist dieser Schritt für Reusser überhaupt kein Thema. Die WM 2025, die erstmals in Afrika (Ruanda) ausgetragen wird, soll es ihr angetan haben. Vorerst liegt ihr Fokus allerdings ganz darauf, wieder auf die Beine zu kommen.
Marc Hirschi (25), Strassenrennen Elite: Der harte WM-Parcours mit 273,9 Kilometern und 4470 Höhenmetern ist genau nach dem Gusto des Berners. Viele harte, kurze Steigungen – hier kann der Mann mit dem besonderen Rad-Riecher seine Gegner überraschen. Zuletzt Sieger beim Klassiker San Sebastian.
Elise Chabbey (31), Strassenrennen Elite: Zuletzt beklagte die Genferin viel Sturzpech. Ob bei der WM Göttin Fortuna an ihrer Seite sein wird? Chabbey ist eine der zähsten Fahrerinnen im Peloton. Die 154,1 Kilometer inklusive vier Runden auf einem City-Circuit sind wie auf sie zugeschnitten.
Stefan Küng (30), Zeitfahren Elite: Derzeit holt er sich den letzten WM-Schliff bei der Vuelta. Ob es auf den 46,1 Kilometern mit Start auf der Rennbahn in Oerlikon und Ziel auf dem Sechseläutenplatz zu einer Medaille reicht? Die Konkurrenz ist riesig – aber Küng kann es bei einem Top-Tag schaffen.
Jan Christen (20), Strassenrennen U23: Die Leistungen des Supertalents aus dem Aargau in seinem ersten Profi-Jahr waren sensationell. Drei Siege hamsterte er. Christen zählt im Feld der U23-Fahrer zu den heissesten Eisen weltweit. Speziell: Auch sein Bruder Fabio Christen (22) ist derzeit in toller Form.
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