Neff profitiert von Olympia-Verschiebung
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Sieben Monate nach Horrorsturz:Mountainbike-Ass Neff ist zurück!

«Habe trotzdem nicht gejubelt»
Neff profitiert von Olympia-Verschiebung

Die Verschiebung der Olympischen Spiele ins Jahr 2021 spielt Jolanda Neff (27) in die Karten. Nun hofft das Mountainbike-Ass auf mehr Normalität in der Welt.
Publiziert: 22.07.2020 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 19:25 Uhr
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Das Coronavirus gibt Jolanda Neff mehr Zeit, um sich auf die Olympischen Spiele vorzubereiten.
Foto: AFP
Mathias Germann

In diesen Tagen hätte das Spektakel Olympia starten sollen. Weil Corona die Welt aber in Atem hält, wurde aus Tokio 2020 kurzum Tokio 2021. Mountainbike-Ass Jolanda Neff (27) spielt das voll in die Karten. Denn: Nach ihrem Horror-Sturz im letzten Dezember mit Milzriss, gebrochener Rippe und fast kollabierter Lunge wären die Sommerspiele wohl zu früh gekommen – zumindest für das Ziel, erstmals Olympiagold zu holen.

«Die Vorbereitung wäre ohne meinen Unfall sicher ganz anders verlaufen. Ich habe jetzt viel mehr Zeit, um mich zu erholen. Das kommt mir entgegen», so Neff. Dennoch betont sie: «Als das IOC die Verschiebung bekanntgab, jubelte ich nicht.» Der Grund sei schliesslich traurig gewesen. Neff: «Jetzt hoffe ich einfach, dass sich die Welt bald erholt.»

Neff selbst hat sich nach ihrem Verletzungs-Alptraum wieder erholt. Vor einer Woche wurde sie bei der Schweizer Zeitfahr-Meisterschaft Vierte. Und dann, bei ihrem Comeback auf dem Mountainbike im Rahmen des Swiss Bike Cup in Leukerbad, hinter Sina Frei starke Zweite.

Das nächste Ziel Neffs sind nun die Schweizer Meisterschaften in Gränichen AG am 26. Juli. Zwar ist die dreifache Gesamtweltcupsiegerin schmerzfrei («alles läuft super»), zur Bestform wird sie aber noch nicht auflaufen. Muss sie auch nicht. Umso mehr macht sich Neff Gedanken über die Zukunft. Und denkt dabei auch an die USA, dem Heimatland ihres Freundes und Mountainbikers Luca Shaw (23). «Momentan ist er hier in der Schweiz. Doch als wir bei ihm zuhause waren, war Corona wie überall auch das grosse Thema. Weil Luca etwas abgeschieden auf dem Land lebt, gab es in seiner Region aber nur ganz wenige Infektionen.»

Neff ist froh, wieder so etwas wie Sportler-Normalität zu erleben. Angesprochen auf US-Präsident Donald Trump, dessen lockere Corona-Linie scharf kritisiert wird, meint Neff: «In den USA, Brasilien oder Mexiko geht man ganz anders mit dem Virus um. Ich jedenfalls bin extrem froh und dankbar, dass wir in der Schweiz ein System haben, das funktioniert und das Vertrauen in den Bundesrat und die Behörden so gross ist. Wir können Holz anfassen, dass es uns so gut geht.»

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