Wer die Tour de France ins Land holen will, darf nicht knauserig sein. 1,5 Millionen Franken beträgt das Budget für die Etappe am Samstag mit der Ankunft in Lausanne. Für die Etappe am Sonntag, die in Aigle startet und in Frankreich endet, kommen weitere 750’000 Franken dazu.
Im Fall von Lausanne wird das Ganze zur Hälfte von der Stadt und zur Hälfte vom Kanton finanziert – also auch mit Steuergeldern. Tönt nach Knatsch? Vielleicht. Doch es gab nur wenige kritische Stimmen. Der Grund dafür ist einfach: Die touristische Wertschöpfung, welche die Tour mit sich bringt, ist gewaltig. Alleine in und um Lausanne rechnet man mit mehreren Tausend zusätzlichen Übernachtungen, auch Restaurants freuen sich. Dazu kommt das Schweizer Postkarten-Image, das dank der TV-Übertragungen in die Welt getragen wird.
60’000 Zuschauer in der Stadt
Doch warum ist die Tour eigentlich so teuer? Um überhaupt von den Organisatoren in Betracht gezogen zu werden, braucht es etwa 300’000 Franken. Vom Rest fliesst das meiste Geld in die Sicherheitsmassnahmen. Für Samstag und Sonntag stehen 4800 Personen in den Kantonen Waadt, Wallis und Freiburg im Einsatz – darunter 1500 Polizisten.
Die Tour macht zum insgesamt sechsten Mal in Lausanne halt. Schon vor vier Jahren bemühte man sich in der Westschweiz um ein Zeitfahren von Aigle nach Lausanne. Das passte den Tour-Bossen aber nicht. Philippe Leuba, ehemaliger Fifa-Schiedsrichter und soeben abgetretener Staatsrat, freut sich auch so: «Wir erwarten auf und neben den Strassen ein wunderbares Spektakel!» Alleine in Lausanne rechnet man mit 60’000 Zuschauern.