Die Frau hinter Vuelta-Favorit Evenepoel
«Oumi hilft mir, meine Träume zu verwirklichen»

Remco Evenepoel (23) und Ehefrau Oumi Rayane (22) wuchsen in der gleichen Strasse auf, lernten sich aber erst mit 17 kennen. Heute sind sie in aller Munde.
Publiziert: 01.09.2023 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2023 um 19:27 Uhr
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Im letzten Jahr gewann Remco Evenepoel die Vuelta. Auch diesmal ist er Leader. Seine Ehefrau Oumi Rayane würde sich über einen weiteren Sieg freuen.
Foto: Getty Images
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Mathias GermannReporter Sport

Mit 16 Jahren war er Captain der belgischen Junioren-Nati, mit 23 ist er ein Rad-Star: Remco Evenepoel. Der Belgier will zum zweiten Mal die Vuelta gewinnen – nach sieben Etappen ist er der Bestplatzierte unter den Favoriten. Erstaunlich ist das nicht. Dass er sich aber immer mehr als Sprachrohr der ganzen Rad-Szene positioniert, schon. «So kann man nicht fahren. Man sieht einen Scheiss, es ist lächerlich, supergefährlich», schimpfte er nach dem stürmischen Teamzeitfahren in den Abendstunden von Barcelona. Er sprach der grossen Mehrheit des Feldes aus der Seele.

Zwei Tage später, bei seinem Sieg in Arinsal (Sp), kollidierte er wenige Meter nach dem Zielstrich mit einer Presseverantwortlichen – die Auslaufzone war viel zu wenig lang. «Das ist schon das dritte Mal hintereinander. Das geht mir ein bisschen auf die Eier», sagte er, nachdem seine Wunde im Gesicht mit zwei Stichen genäht worden war. Das OK des Rennens räumte den Fehler ein und entschuldigte sich beim zweifachen Weltmeister.

«Ihr Anteil ist gross»

Lange galt Evenepoel im Feld als arrogant. Langsam aber sicher verändert sich sein Image, er wird für seinen Einsatz zur Verbesserung der Sicherheit gelobt. Und auch in Sachen Fairness hat er mächtig zugelegt, er gratuliert seinen Gegnern auch in der Niederlage. Doch woher kommt Evenepoels Wandel?

Seine Ehefrau hat grossen Anteil daran. Ihr Name: Oumaïma Rayane (22). Die gebürtige Marokkanerin wuchs, wie Evenepoel, im 5000-Seelen-Dorf Schepdaal (Be) auf. Die beiden wohnten an der gleichen Strasse, lernten sich aber erst mit 17 Jahren kennen. «Ihr Anteil an meinen Erfolgen ist sehr gross. Oumi ist eine sehr starke Frau, sie hält mich ruhig und cool», so Evenepoel zu Blick.

Besonders beeindruckt hat Evenepoel, wie Rayane ihn nach seiner Giro-Aufgabe im Frühling unterstützt hat. Damals musste er nach zwei Siegen in neun Etappen aufgeben, eine Corona-Infektion legte ihn lahm. Statt sein rosa Leadertrikot bis Mailand zu verteidigen, reiste er am Boden zerstört nach Hause. «Oumi hat mich nicht nur getröstet, sondern auch motiviert, irgendwann wieder das Training aufzunehmen. Sie hilft mir, meine Träume zu verwirklichen.»

Kaum Zeit füreinander

Rayane und Evenepoel verstecken ihre Liebe nicht, sie ist auch immer wieder bei Rennen zu sehen. Das hat werbetechnische Vorteile – Rayane studiert nicht nur Wirtschaft, sondern ist auch Model. Dennoch hat man von Aussen den Eindruck, dass sich die beiden sehr gut verstehen. Rayane räumt gleichzeitig mit der Vorstellung, dass sie als Prominente ein Glamour-Leben führen, auf.

«Glaubt mir, unser Leben ist langweiliger als das eines durchschnittlichen belgischen Paars», sagte sie im holländischen Magazin «Story». Sie sähen sich nur sehr selten, alles sei durchgeplant, sie gingen nur selten aus.

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