«Das hat sehr wehgetan»
Olympiasiegerin Neff von «gewissen Leuten» enttäuscht

Mountainbikerin Jolanda Neff verabschiedet sich mit emotionalen Worten in die Winterpause. Nach ihrer Rennaufgabe zeigt sich die Olympiasiegerin verletzlich.
Publiziert: 08.10.2024 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2024 um 12:51 Uhr
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Jolanda Neff wird nach ihrer Rennaufgabe getröstet.
Foto: Screenshot SRF

Auf einen Blick

  • Jolanda Neff gibt das Mountainbike-Rennen in Kanada auf
  • Das Saisonende passt zum verkorksten Jahr der Olympiasiegerin
  • Auf Instagram zeigt sie sich über das Verhalten gewisser Personen enttäuscht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Die Mountainbike-Saison endet für Jolanda Neff (31) mit einer riesigen Enttäuschung. Die Olympiasiegerin muss das Rennen in Kanada nach vier Runden aufgeben. TV-Kameras zeigen, wie Neff danach mehrere Sekunden lang in den Armen einer Frau liegt. Sie scheint zu weinen. Ein Sturz ist während der Fernsehübertrag nicht zu sehen. Ob ihre Atemprobleme wieder schlimmer wurden?

Neff erklärt sich auf Instagram. In einem ausführlichen Statement schreibt sie: «Ich hatte einen akrobatischen Unfall. Ich brauchte einige Minuten, um zu realisieren, wo oben und unten ist.» Die St. Gallerin blieb unverletzt. Das Saisonende passt zum verkorksten Jahr von Neff.

Dabei schien sich kurz vor den Olympischen Spielen alles zum Guten zu wenden. Neff fand heraus, weshalb sie in den letzten Jahren unter hoher Belastung in den Mountainbike-Rennen immer wieder an Atemnot litt: Ihre Stimmbänder reagieren auf schnelle Atmung und ziehen sich wegen des Luftstroms zusammen. Der Vorgang schnürt ihr förmlich die Luft ab.

Nächstes Level freigeschaltet

Eine neue Atemtechnik sollte das Problem lösen. Neff muss auf dem Velo langsamer atmen. Leichter gesagt als getan. Die Übungszeit von sechs Wochen bis zu den Olympischen Spielen war zu kurz. Neff verpasste das Saisonhighlight. Danach klassiert sie sich an der WM und im Weltcup am vorletzten Wochenende ausserhalb der besten Zehn. 

«Es war in vielerlei Hinsicht ein unglaublich enttäuschendes Jahr», schreibt Neff auf Instagram. Zuletzt habe sie nicht mehr mit der Atmung, sondern mit den Beinen gekämpft. Neben dem Sport erlebte Neff auch persönliche Enttäuschungen. «Wenn du nicht mehr gewinnst, behandeln dich gewisse Leute anders. Ich realisierte, dass sich manche nicht für mich als Mensch interessieren, sondern nur Teil von meinen grossen Erfolgen sein wollten. Das hat sehr wehgetan.»

Gleichzeitig dankt sie ihrer Familie und ihrem Freund Luca Shaw (27), ein US-amerikanischer Downhill-Mountainbiker, für ihre Unterstützung. Dass sie nun ihre Atemprobleme im Griff hat, stimmt sie zuversichtlich für die kommende Saison. «Ich fühle mich, als hätte ich das nächste Level bei Mario Kart freigeschaltet.»

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