Stefan Küng (28) ist einer, der nie ein Autogrammwunsch missachtet. Diesmal macht er vor dem Start zur ersten Tour-de-Suisse Etappe eine Ausnahme. «Sorry, heute muss ich mich beeilen», sagt Küng bei der Fahrerpräsentation.
Im Publikum wissen alle, warum er sich so beeilt. Küng wird schon bald Vater, seine Frau Céline ist hochschwanger. Er ist wie auf Nadeln. «Aber machen kann ich nichts. Die Natur entscheidet», sagt der Thurgauer.
«Leider eingeklemmt»
Bereits jetzt ist für Küng klar, dass im Falle einer Geburt nicht zur Tour zurückkehren wird – auch dann nicht, sollte sein Bub beispielsweise in der Nacht zur Welt kommen. «Es gibt Wichtigeres als ein Radrennen», weiss er.
Sicher ist: Die kommende Vater-Freude hindert den Dritten von Paris-Roubaix nicht, stark zu fahren. Küng hält beim Auftakt am Sonntag bis zum Schluss mit, als wäre er ein echter Bergfahrer. «Leider wurde im Sprint etwas eingeklemmt», sagt er.
Dennoch: Rang 7 ist mehr als nur beachtlich. Und so lange seine Frau sich nicht meldet, kämpft Küng weiter.
