Für Alica Schmidt (22) hat sich die Reise nach Tokio bereits jetzt gelohnt. Ohne auch nur einmal im Einsatz gestanden zu sein, ist der Marktwert der deutschen Leichtathletin explodiert. Social Media macht es möglich.
Angefangen hat der Hype um die 400-Meter-Läuferin im Jahr 2017 an den Junioren-Europameisterschaften. «Mit der 4x400-Meter-Staffel habe ich die Silbermedaille gewonnen. Davon habe ich Bilder gepostet – und einige Magazine haben plötzlich über mich geschrieben», sagt sie in einem WELT-Interview.
Das australische Magazin «Busted Coverage» kürt Schmidt im selben Jahr zur «heissesten Bahn-Athletin der Welt». Von diesem Zeitpunkt an schiessen ihre Followerzahlen in die Höhe. «Innerhalb von einem Monat hatte ich 100'000 Follower, es ging alles wahnsinnig schnell. Das war für mich fast schon beängstigend.»
Instagram-Boost durch Olympia
Während den Olympischen Spielen ist die Leichtathletin in neue Sphären vorgestossen. Alleine in der letzten Woche kamen rund 200'000 Abonnenten dazu. Seit dem Februar ist ihre Zahl an Followern von 1,5 Millionen auf 2,3 Millionen gestiegen.
Social-Media-Experte Felix Beihartz schätzt den Wert der neuen Abonnenten ein: «Die neuen Follower bei Instagram stärken vor allem ihren Marktwert für Kooperationen. Unternehmen bezahlen häufig mehr, desto höher die Followerzahlen sind, weil sie sich dadurch eine höhere Reichweite erhoffen.»
Auf der Bahn ist Alica Schmidt bisher blass geblieben, daneben hat sie zugeschlagen. «Sie wird nun für ihre werblichen Posts einige tausend Euro mehr verlangen können als vor ihrer Olympia-Teilnahme.»