Das hat sich Benjamin Steffen anders vorgestellt. Auf seiner Abschiedstour an den Olympischen Spielen ist für den 39-jährigen Basler der Einzel-Wettkampf im Degen-Fechten früh zu Ende. Und damit auch seine Einzel-Karriere.
Für den Routinier ist bereits in den Sechzehntelfinals Endstation. Steffen, der seine Karriere nur wegen der Verschiebung der Olympischen Spiele noch um ein Jahr verlängerte, verliert seinen letzten Einzel-Kampf gegen Igor Reislin 11:15.
Steffen kämpft gut mit, hält dagegen und zeigt der ukrainischen Weltnummer 3, dass er sich nicht kampflos ergeben will. Zwischenzeitlich holt der Schweizer gar einen Drei-Treffer-Rückstand auf. «Ich dachte beim 9:9, dass ich ihn habe. Mit der Aktion am Schluss hat er mich aber gekillt», sagt er.
Im TV-Interview den Tränen nahe
Am Ende ist das Out trotzdem Tatsache. Und damit endet eben auch die Karriere von Degen-Fechter Steffen. Im Interview mit SRF ist er nach seiner Niederlage gegen Reizlin den Tränen nahe: «Eine Einzel-Medaille war mein Traum, seit ich klein bin. Einmal war ich nah dran, jetzt nicht ganz so nah. Es sind auch schon andere daran gescheitert. Fürs Team werde ich mich jetzt nochmals verreissen.»
Heinzer hadert nach Out
Im Achtelfinal muss dann auch Max Heinzer den Traum von einer Olympia-Medaille im Einzel-Wettkampf begraben. Der 34-Jährige aus dem Kanton Schwyz unterliegt im Achtelfinal ebenfalls Igor Reislin.
Der Ukrainer lässt Heinzer mit 15:12 das Nachsehen. 90 Sekunden vor Schluss des neunminütigen Gefechts hat der Schweizer noch mit 12:9 in Führung gelegen, ehe Reislin viel riskiert und sechs Treffer in Serie setzen kann.
«Er hatte am Schluss das grössere Selbstvertrauen. Bei 12:12 macht er einen mega riskanten Punkten», erklärt Heinzer. Die entscheidende Szene folgt dann bei 12:13. «Ich wollte ihn auf den Rücken treffen. In der Zeitlupe habe ich gesehen, dass ich ihn getroffen habe. Aber es hat nicht aufgeleuchtet.»
«Die Niederlage ist bitter»
Stand 13:13 steht es dann 12:14, kurz danach ist das Gefecht gelaufen. «Es war eigentlich ein guter Kampf auf hohem Niveau, Ich bin mit meiner Leistung nicht schlecht zufrieden, das Resultat müsste aber nicht sein. Die Niederlage ist bitter, weil ich gut gefochten habe.»
Tatsächlich haben Steffen, Heinzer und Michele Niggeler am Dienstag noch die Chance auf eine Team-Medaille. Dort steigen die Schweizer direkt im Viertelfinal ein. (leo/sme/sda)
Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.