Beachvolley-Stars bereiten Traditionsgericht zu
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Typisch Japanisch:Beachvolley-Stars bereiten Traditionsgericht zu

Tanja Hüberli und Nina Betschart im Sushi-Kurs
Beachvolley-Frauen glänzen in japanischer Kochkunst

Reis statt Sand klebt an ihren Händen. Vor ihrem ersten Olympia-Abenteuer bereiteten die Beachvolleyballerinnen Tanja Hüberli und Nina Betschart das japanische Traditionsgericht Sushi zu.
Publiziert: 27.07.2021 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2021 um 20:04 Uhr
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Leelom Sirawat (l.), Sushi-Meister im «Nooch Asian Kitchen» in Bern, hat für die Beachvolleyballerinnen Tanja Hüberli und Nina Betschart (r.) alles für den Sushi-Kurs vorbereitet.
Foto: Sven Thomann
Nicole Vandenbrouck (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Alles ist angerichtet. Nein, nicht die Sushi-Platte, sondern die Zutaten dafür. Denn Tanja Hüberli (28) und Nina Betschart (25) stellen sich der Herausforderung, Sushi selber zuzubereiten. Dafür hat ihnen Leelom Sirawat, Sushi-Meister im «Nooch Asian Kitchen» in Bern, alles vorbereitet.

Sushi ist für die beiden Beachvolleyballerinnen typisch Japanisch. In seiner Form entstand es im Tokio des 18. Jahrhunderts. Seit 1781 wird es im Sushi-Restaurant «Kodai Suzume-zushi Sushiman», dem offiziellen Erfinder des Gerichts, und noch heute serviert. In diesen Genuss kommen die Olympia-Sportlerinnen jedoch nicht, sie befinden sich während der Spiele in einer strikten Bubble.

Positiv überrascht vom rohen Fisch

An ihre Sushi-Premiere erinnern sie sich noch gut. Abwehrspielerin Betschart probiert in New York erstmals rohen Fisch und war positiv überrascht, Blockerin Hüberli als 14-jährige in London und beide essen es heute noch liebend gern. Umso grösser ist die Vorfreude auf ihr eigens zubereitetes Sushi.

Sushi-Meister Sirawat zeigt zuerst die verschiedenen Reissorten sowie den japanischen Reisessig, mit dem er Reis mariniert werden muss. Die Zubereitung ist eine Kunst für sich. Der Reis muss dreimal gewaschen werden und die exakt richtige Temperatur haben. Tanja und Nina lachen lauthals. Ihre Hände sind mit Reis verklebt.

Sie versuchen sich an Maki-Rollen mit Lachs, Thunfisch und Gurke. Dann sind California-Rolls an der Reihe. Von Mal zu Mal gehts besser. «Fürs erste Mal sehen die Rollen gar nicht so schlecht aus», lobt der Sushi-Meister. Doch wenn Hüberli und Betschart ihre Platte mit seiner vergleichen, müssen sie schmunzeln.

Die Beachvolleyballerinnen, die in Tokio derzeit ihre Olympia-Premiere erleben, beschäftigen sich grundsätzlich mit dem Thema Ernährung. Oft finden Turniere in Ländern mit für die Schweizerinnen ungewöhnlichen Gerichten und Esswaren statt. Wie nun auch diese Olympischen Spiele in Japan. Ihr Gepäck hat deshalb etwas mehr Gewicht. «Wir haben bestimmt fünf bis zehn Kilo Esswaren dabei», sagen sie. Dazu gehören Reiswaffeln, Riegel, Porridge, Nüsse und Mandelmus.

Auch sportlich läufts

Gerüstet war das Duo also bestens für Olympia – und auch sportlich läufts. Bei ihrem Olympia-Debütspiel gegen die Deutschen Ludwig/Kozuch müssen die Schweizerinnen zunächst ihre Nervosität abschütteln. Sie kämpfen sich zurück ins Spiel, wehren im Entscheidungssatz sogar einen Satzball ab und holen sich den wichtigen Erfolg.

Weil die Tschechinnen Hermannova/Slokova wegen eines positiven Corona-Tests von Marketa Slukova nicht antreten können, gewinnen die drei gegnerischen Duos in der Gruppe forfait. Darum stehen Hüberli/Betschart schon vor dem 2:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die Japanerinnen Miki Ishii/Megumi Murakami als direkte Achtelfinalistinnen fest.

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