Da wird einem warm ums Herz. Als Begleitläufer Manuel Vaz de Veiga (30) im Leichtathletikstadion in Tokio zu Boden sinkt und die magischen vier Worte «willst du mich Heiraten?» an seine sehbehinderte Sprinterin Keula Pereira Semedo (32) richtet, ertönt tosender Applaus von den Rängen. Ohne zu zögern sagt sie «ja» und fällt ihrem Verlobten um den Hals.
Die rührende Szene spielt sich nach dem 200-Meter-Vorlauf an den paralympischen Spielen ab. Trotz dem vierten Rang und der verpassen Final-Qualifikation schwebt das Paar auf Wolke sieben. «Wir sind seit elf Jahren zusammen. Also dachte ich, es sei an der Zeit», sagte Vaz de Veiga.
Heiratsantrag verschiebt Karrierenende
Weshalb hat sich der Begleitläufer eine Leichtathletikanlage für diesen speziellen Moment ausgesucht? «Ich hielt das für den besten Ort, weil es ihr zweites Zuhause ist.»
Diese Aktion führt bei der Braut zu einem Umdenken im Herbst ihrer Karriere. «Es waren meine ersten Paralympics. Und angesichts meines Alters und meiner Geschwindigkeit habe ich eigentlich darüber nachgedacht aufzuhören.» Der Ehering verleiht ihr neuen Schub. «Jetzt habe ich eine zusätzliche Motivation weiterzumachen. Immer mit ihm an meiner Seite.»