Sportparlament sagt Ja
Grünes Licht für Schweizer Olympia-Kandidatur 2030

Die Schweizer Olympia-Pläne für die Winterspiele 2030 nehmen weiter Form an. Das Sportparlament von Swiss Olympic gibt am Freitag grünes Licht für die Kandidatur.
Publiziert: 24.11.2023 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2023 um 21:47 Uhr
Die Schweizer Olympia-Kandidatur 2030 nimmt die nächste Hürde.
Foto: imago images/PCN Photography

Eine Überraschung stellt das einstimmige Ergebnis der Abstimmung zu Gunsten einer Schweizer Bewerbung gewiss nicht dar. Erst ein einziges Mal – damals ging es um das sporthistorische Museum in Basel – folgte das Sportparlament nicht dem Antrag von Swiss Olympic.

Noch vor einem Jahr – anlässlich der letzten Versammlung des Sportparlaments – erschienen Pläne für eine nächste Schweizer Bewerbung für Olympische Spiele als utopisch und unrealistisch. Der radikale Richtungswechsel erfolgte, weil das IOC die künftigen Winterspiele mit einem neuen Modell plant. Auch Schweden kandidiert nur wegen der neuen Rahmenbedingungen.

«Inspiriert»

Die Machbarkeitsstudie für Olympische Winterspiele ab 2030 in der Schweiz sieht dezentrale Spiele vor, auf bestehenden Anlagen, in allen vier Sprachregionen und weitgehend privat finanziert. Gemäss Swiss Olympic befürworten zwei Drittel der Schweizer die neuerlichen Olympia-Pläne.

Die weiteren Beschlüsse des Sportparlaments

Stiftung Schweizer Sportgericht: Das Sportparlament stimmte der Gründung einer nationalen Stiftung zu, die die Aufgaben der bisherigen Disziplinarkammer des Schweizer Sports übernehmen wird. Das geschieht zur effizienteren und unabhängigeren Bewältigung der neuen Anforderungen im Bereich Ethik. Die bewährte Praxis im Bereich Doping wird nicht geschwächt.

Rekordbeitrag: Die Stiftung Sportförderung Schweiz, welche neu für die Auszahlung der Lotteriegelder nach angepasstem System zuständig ist, konnte Swiss Olympic den Rekordbeitrag von 58,4 Mio. Franken übergeben.

Thaiboxen: Die Delegierten beschlossen, die Swiss Muaythai League (Thaiboxen) als 83. Verband im Dachverband Swiss Olympic aufzunehmen.

Stiftung Schweizer Sportgericht: Das Sportparlament stimmte der Gründung einer nationalen Stiftung zu, die die Aufgaben der bisherigen Disziplinarkammer des Schweizer Sports übernehmen wird. Das geschieht zur effizienteren und unabhängigeren Bewältigung der neuen Anforderungen im Bereich Ethik. Die bewährte Praxis im Bereich Doping wird nicht geschwächt.

Rekordbeitrag: Die Stiftung Sportförderung Schweiz, welche neu für die Auszahlung der Lotteriegelder nach angepasstem System zuständig ist, konnte Swiss Olympic den Rekordbeitrag von 58,4 Mio. Franken übergeben.

Thaiboxen: Die Delegierten beschlossen, die Swiss Muaythai League (Thaiboxen) als 83. Verband im Dachverband Swiss Olympic aufzunehmen.

Urs Lehmann, Präsident des Skiverbands und Co-Präsident der Schweizer Olympia-Bewerbung, blickte zurück auf die letzten acht Monate. Ende März habe das IOC eine Schweizer Delegation mit dem neuen Modell «inspiriert». Dieses neue Modell sei der «Game-Changer» gewesen, um nach all den Enttäuschungen der vergangenen 75 Jahren (seit den Winterspielen St. Moritz von 1948) doch wieder nach den fünf farbigen Ringen zu greifen. «95 Prozent der gesamten Infrastruktur für Olympische Winterspiele sind bei uns schon vorhanden», so Lehmann.

Amherds Plädoyer

Schon vor der Abstimmung zu Olympia gab sich Sportministerin Viola Amherd vor dem Sportparlament euphorisch: «Winterspiele in der Schweiz wären ein Riesen-Booster für unser Land», so die Bundesrätin in ihrem Plädoyer. Viola Amherd befürwortet die Bemühungen, sie befürwortete schon die Machbarkeitsstudie: «Ich bin überzeugt, dass das Schweizer Konzept eine Chance darstellt, neue Wege zu gehen – mit bescheideneren Spielen, bei denen bestehende Anlagen und Infrastruktur genutzt werden.»

Wie weiter?

Wie geht es nach dem wuchtigen Ja des Schweizer Sportparlaments weiter? Nächste Woche oder Anfang Dezember entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC), ob das Schweizer Projekt nach positiver Machbarkeitsstudie zur Dialog-Phase zugelassen wird. Für die Winterspiele 2030 interessieren sich auch Schweden und Frankreich. Der Austausch mit den interessierten Verbänden dürfte im Frühjahr abgeschlossen sein. Die Winterspiele 2030 und 2034 werden nächsten Sommer gemeinsam vergeben. Für die Spiele von 2034 gilt Salt Lake City/USA als klarer Favorit.

51. Anlauf

Die Schweiz nimmt 75 Jahre nach St. Moritz 1948 zum insgesamt 51. Mal einen ernsthaften Anlauf, die Spiele in die Schweiz zu holen. Den einstigen Status einer offiziellen Kandidatur (heute spricht das IOC nur noch von Bewerbungen) beim IOC schafften 20 dieser Initiativen: 14 für Winter-, sechs für Sommerspiele. (SDA)

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