Olympia-Kritiker Patrick Magyar hat recht: Wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) etwas vorschlägt, muss man ganz genau aufpassen. Das IOC und sein Präsident Thomas Bach haben sich in den letzten Jahren nicht gerade den Ruf einer transparenten und seriösen Organisation erworben, es hat die Spiele an Schurkenstaaten, in Diktaturen vergeben und den Gigantismus befeuert.
Jetzt aber kommt das IOC als Bittsteller. Die alte Masche zieht nicht mehr. Es findet sich kaum noch ein vernünftiges demokratisches Land, das Olympische Winterspiele ausrichten will. Die neue Version der Spiele, die die Herren der Ringe uns schmackhaft machen, klingen vernünftig. Man will auf bestehende Infrastruktur setzen und bereits existierendes Know-how nutzen, die Finanzen im Zaum halten.
Sollte das IOC das wirklich ernst meinen, dann sind das drei gute Gründe für ein Ja zu Olympia. Noch ein weiterer: Zu recht wurde das IOC zuletzt hart kritisiert, als es nach Russland, nach China, in die südkoreanische Pampa ging mit den Spielen. Oder die Fifa, als sie die WM nach Katar vergab oder wenn sie in elf Jahren in Saudi-Arabien den Ball rollen lassen will. Doch nun bietet sich uns die Chance, es besser zu machen. Wir können zeigen, wie die Spiele der Zukunft aussehen sollen. Immer nur aus der zweiten Reihe kritisieren, ist einfach. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, etwas zu tun. Wir sollten es wagen. Packen wir es an!