Bereits im Sommer gingen einige Olympia-Medaillen kaputt
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Nach fünf Monaten schon Schrott
Schweizer Olympia-Helden müssen ihre Medaillen zurückschicken

Der Blick auf eine gewonnene Olympiamedaille sollte eigentlich ein Leben lang Freude machen. Doch vor allem die Bronze-Auszeichnungen von Paris 2024 sind nach nur fünf Monaten in desolatem Zustand. Auch bei Schweizer Olympia-Helden.
Publiziert: 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 11:45 Uhr
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Hier war noch alles in Ordnung: Das Ruder-Duo Roman Röösli (l.) und Andrin Gulich jubeln vor dem Eiffelturm mit ihren Bronzemedaillen.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Olympiamedaillen aus Paris müssen wegen schlechter Qualität zurückgeschickt werden
  • Bronzemedaillen sind besonders betroffen, IOC bietet Umtauschservice an
  • Über 100 Athleten international müssen ihre Medaillen zurücksenden, auch Schweizer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Liste wird immer länger. Mittlerweile sind es international schon über 100 Athletinnen und Athleten, die an den Olympischen Spielen in Paris Medaillen gewonnen haben – aber diese nun nach Frankreich zurücksenden müssen.

Der Grund: Der Lack ist ab. Die Medaillen aus Paris sind nach nur fünf Monaten teilweise in einem desolaten Zustand. Die Haltbarkeit und Robustheit der vermeintlich edlen Stücke? Die hat definitiv keinen Podestplatz verdient.

Vor allem bei den Gewinnerinnen und Gewinnern von Bronzemedaillen häufen sich die Meldungen, dass ihre Auszeichnungen abblättern und teilweise richtiggehend kaputt aussehen.

Der Hersteller ersetzt oder repariert die beschädigten Originale

Auf Blick-Nachfrage melden auch Beachvolleyball-Heldin Tanja Hüberli (32) und das Ruder-Duo Roman Röösli (31)/Andrin Gulich (25), dass ihre Bronze-Medaillen ein ziemlich trostloses Bild abgeben. «Leider hat es schon in der ersten Woche angefangen», sagt Gulich. Der Zürcher und auch Hüberli werden ziemlich sicher den Umtauschservice in Anspruch nehmen, den das IOC nun einrichten musste. «Beschädigte Medaillen werden systematisch von Monnaie de Paris (Hersteller der Medaillen, Anm. d. Red.) ersetzt und identisch zum Original graviert», heisst es beim IOC. Die Aktion soll in den nächsten Wochen starten.

Wie Swiss-Olympic-Sprecher Alexander Wäfler auf Anfrage schildert, gilt es ein Formular auszufüllen, die Art der Beschädigung zu beschreiben und allenfalls mit Fotos zu belegen. Offenbar entscheidet der Grad der Beschädigung, ob das Original repariert werden kann oder ganz ersetzt werden soll.

Neu ist das Phänomen alternden Medaillen nicht. Auch bei den Medaillen der Spiele von Tokio 2021 gab es Probleme, auch bei der goldenen von Jolanda Neff

Leones Goldmedaille strahlt noch immer hell

Doch ist es noch dasselbe, wenn die hart erkämpfte Medaille einfach durch eine Replica-Version ersetzt wird? Ruderer Röösli kommt ins Grübeln. «Natürlich ist die Medaille nur ein Symbol für den Erfolg. Die Emotionen und die Erinnerungen bleiben sowieso für immer im Herzen. Aber ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich die Medaille, die mir nach dem Rennen um den Hals gehängt wurde, wirklich hergeben will.»

Solche Gedanken müssen sich hingegen die Athletinnen und Athleten zumindest bisher nicht machen, die mit Gold aus Paris abgereist sind. Chiara Leone (26), die einzige Schweizer Besitzerin einer Goldmedaille von 2024, schildert zwar auch Gebrauchsspuren. Doch der grosse Unterschied zu trostlos abgeblätterten Bronzemedaillen: Die zweite Schicht glänzt ebenso golden wie die oberste.

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