Nach diesem Schlag von Khelif gibt die Italienerin auf
0:19
Skandal beim Olympia-Boxen:Nach diesem Schlag von Khelif gibt die Italienerin auf

IOC verteidigt umstrittene Boxerinnen
«Das ist keine Transgender-Angelegenheit»

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) stellt sich hinter die beiden Boxerinnen, die im Mittelpunkt einer Geschlechterkontroverse stehen. Die Sportlerinnen würden die Teilnahmebedingungen erfüllen, heisst es seitens der Organisatoren.
Publiziert: 02.08.2024 um 05:06 Uhr
|
Aktualisiert: 02.08.2024 um 07:17 Uhr
1/5
Imane Khelif stand am Donnerstag nicht lange im Ring.
Foto: Getty Images
RMS_Portrait_AUTOR_862.JPG
Georg NopperRedaktor News

Die Algerierin Imane Khelif (25) und die Taiwanesin Lin Yu-ting (28) sind in die Kritik geraten, weil sie bei den Weltmeisterschaften 2023 im indischen Neu-Delhi einen nicht näher beschriebenen Geschlechtertest nicht bestanden und vom Internationalen Boxverband (IBA) disqualifiziert wurden. Bei den Olympischen Spielen dürfen sie teilnehmen – das Internationale Olympische Komitee (IOC) verlangt keinen vergleichbaren Nachweis des Geschlechts.

Als Khelif am Donnerstag gegen die Italienerin Angela Carini (25) antrat, gab Carini nach nur 46 Sekunden auf und verweigerte Khelif – offenbar aus Protest – den üblichen Handschlag. Der Zwischenfall entfachte die Kontroverse um die Geschlechterzuordnung von Spitzensportlern aufs Neue. Jetzt hat sich das IOC in die Debatte eingeschaltet und verteidigt die beiden umstrittenen Boxerinnen. «Das ist keine Transgender-Angelegenheit», heisst es. Die beiden Sportlerinnen würden «die Teilnahmebedingungen sowie alle geltenden medizinischen Vorschriften» erfüllen.

Angaben im Pass ausschlaggebend

«Wie bei früheren olympischen Boxwettbewerben richten sich Geschlecht und Alter der Athleten nach ihrem Pass», schreibt das IOC in einer Mitteilung. «Die beiden Athletinnen nehmen seit vielen Jahren an internationalen Boxwettbewerben in der Frauenkategorie teil», heisst es weiter. Die Entscheidung des IBA, die Sportlerinnen zu disqualifizieren, bezeichnet das IOC als «willkürlich».

IBA-Präsident Umar Kremlew erklärte damals, DNA-Tests hätten bewiesen, dass Khelif über männliche XY-Chromosomen verfüge. Später hiess es, sie sei aufgrund erhöhter Testosteronwerte disqualifiziert worden. 2024 teilte der Boxverband mit, Khelif und andere seien «keiner Testosteronuntersuchung unterzogen wurden, sondern einem gesonderten und anerkannten Test, dessen Einzelheiten vertraulich bleiben».

Aufgrund ähnlicher Diskussionen um die intersexuelle südafrikanische Läuferin Caster Semenya (33) wurde in der Leichtathletik eine Testosteron-Obergrenze eingeführt, um in der Frauen-Kategorie zugelassen zu werden. Im Boxsport gibt es diese Regelung nicht.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?