Am Freitagabend beendet Léon Marchand seine olympischen Festspiele im Einzel mit einem Paukenschlag: Frankreichs Ausnahmeschwimmer holt über 200 m Lagen seine vierte Goldmedaille – und macht sich damit zum Star dieser Spiele.
Dass er in Frankreich dies sowieso bereits ist, zeigt sich bei seinem vierten Rennen in der Pariser La Défense Arena. Die Stimmung in dem zur Schwimmarena umfunktionierten Rugbystadion kocht über, als der 22-Jährige zu Gold greift. Von den 17’000 Zuschauerinnen und Zuschauern – darunter auch Staatspräsident Emmanuel Macron – wird Marchand lautstark angefeuert.
Leichtathleten müssen warten, auch in Lille schauen alle Marchand zu
Zeitgleich bricht auch einige Kilometer weiter im Stade de France die Marchand-Mania aus. Während sich der Schwimmstar für das Rennen für seine vierte Goldmedaille bereitmacht, wollen einige Kilometer weiter die Zehnkämpfer ihren 400-Meter-Sprint in Angriff nehmen. Doch daraus wird vorerst nichts. Die Leichtathletik wird für Marchand pausiert, von den Rängen schallen Sprechchöre wie «Allez Léon» durch das weite Rund.
Als Marchands Sieg auch auf den Handys der Zuschauer im Stade de France ankommt, bricht grosser Jubel aus. «Merci», ruft die Stadionsprecherin in Richtung der Zehnkämpfer, die gut vier Minuten auf ihren Start warten mussten.
Gefeiert wird der Marchand-Coup nicht nur in Stadien in Paris, sondern etwa auch in Saint-Quentin-en-Yvelines – einem Pariser Vorort – wo der BMX-Final ausgetragen wird. Auch in Lille beim Basketball-Spiel Frankreich – Deutschland (71:85) kocht die Stimmung über, als Marchand nach Gold greift. Zwischenzeitlich wird gar die Marseillaise angestimmt.