Mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung gegen Ägypten stürmten Frankreichs Fussballer am späten Montagabend in den Olympia-Final. Und angetan hat es den Franzosen vor allem ihr Trainer. Denn dieser tanzte nach dem Triumph mit seinen Spielern in der Kabine, begeistert dabei durch seine Moves – das Video wurde in Windeseile zum viralen Hit.
Dieser Trainer ist aber nicht irgendein Trainer, sondern war einst einer der grössten Spieler in der Geschichte des französischen Fussballs. Stürmerstar Thierry Henry, der für Les Bleus 123 Länderspiele bestritt, mit ihnen 1998 Weltmeister und 2000 Europameister wurde, bei Arsenal Legenden-Status geniesst und viermal Torschützenkönig in der Premier League war. Nun tanzt Henry als Trainer von Frankreichs Olympia-Team.
Ein Werbevertrag, der verpflichtet
Die Fans staunen aber auch, dass der 46-Jährige zehn Jahre nach seinem Rücktritt als Spieler noch immer fit ist wie ein Turnschuh und vermutlich noch mehr Zeit im Kraftraum verbringt als zu Aktivzeiten. Denn der Bizeps des fünffachen französischen Fussballers des Jahres ist beeindruckend – Henry wird als Muskelmann gefeiert. In Form muss er als Werbeträger der Körperpflegemarke Dove allerdings auch zwingend bleiben – aktuell ist im TV permanent die Werbung mit ihm zu sehen, in der er seinen Luxus-Körper präsentiert.
«Ich lebe gerade einen Traum und möchte nicht mehr aus diesem aufwachen», sagte Henry nach dem Finaleinzug voller Begeisterung über das Olympiaerlebnis mit seinem Team. Er betont auch, wie gross der Druck, der auf ihnen allen gelastet hat, gewesen sei: «Wenn man sieht, wie viele Medaillen Frankreich gewinnt, will man nicht zu denjenigen gehören, die keine holen. Dieses Thema ist nun erledigt und jetzt werden wir sehen, welche Farbe es sein wird.» Der Final gegen Spanien steigt am Freitagabend.
Vernichtende Bilanz bei Monaco
Thierry Henry scheint als Trainer endlich angekommen. Zuvor gestaltete sich die zweite Karriere des ehemaligen Stürmerstars einigermassen schwierig. Zwar war sein Einstieg als Assistenztrainer von Roberto Martinez bei Belgiens Nationalteam ganz okay, an der WM 2018 in Russland resultierte der 3. Platz. Sein anschliessendes erstes Engagement als Cheftrainer bei Monaco war jedoch ein Desaster, nach nur zwei Siegen in drei Monaten war er seinen Job wieder los. 2020 versuchte er sich bei Montreal in der MLS, ging aber nach einem Jahr wieder aus familiären Gründen. Nun aber, bei seinem Job als U21-Nationalcoach Frankreichs, der auch für das Olympia-Team zuständig ist, passt es. Henry ist zurück in den Herzen der Franzosen.