Warum reiste sie später an? Wie fit ist sie wirklich?
Grosse Fragezeichen um Lara Gut-Behrami

Grippe, Corona, Isolation, Sturz, fehlende Energie: Lara Gut-Behrami (30) musste in diesem Winter mehrere Rückschläge hinnehmen.
Publiziert: 04.02.2022 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2022 um 13:13 Uhr
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Lara Gut-Behrami legte im Weltcup eine Pause ein und reiste später nach China. Hat sie sich erholt?
Foto: Getty Images
Mathias Germann aus Yanqing

Lara Gut-Behrami zählt zu den grössten Schweizer Medaillenhoffnungen in China. Aber kann sie diese schon beim ersten Wettkampf, dem Riesenslalom am Montag, erfüllen? Logisch, die Klasse dafür hat sie. Sie holte 34 Weltcupsiege (nur 8 Frauen haben mehr), triumphiert als letzte Schweizerin im Gesamtweltcup (2016) und holte letzten Februar zwei WM-Goldmedaillen, eine davon im Riesenslalom.

Auch in diesem Winter gewann Gut-Behrami bereits zwei Rennen, den Super-G von St. Moritz und die Abfahrt in Zauchensee. Und dennoch: Vor ihrem ersten Olympia-Einsatz herrscht Ungewissheit.

Gut-Behrami musste oft unten durch

Nach ihren letzten drei Rennen (Ränge 10, 9 und 13) zog Gut-Behrami am 24. Januar die Reissleine. Sie fühlte sich energielos und erklärte, dass ihr die Grippe in Nordamerika, das fehlende Training wegen ihrer 14-tägigen Corona-Isolation und der heftige Sturz in St. Moritz zugesetzt hätten. «Das war für meine Gesundheit sehr belastend», so die Tessinerin. Ihr Trainer, Alejo Hervas, sagte: «Lara verlor etwa zwei Kilo Muskelmasse.»

Gut-Behrami legte eine (diesmal freiwillige) Pause ein und verzichtete auf die letzten drei Rennen vor Olympia. Zwischen ihrem letzten Wettkampf und dem Riesenslalom in Yanqing werden satte 15 Tage liegen. Die 30-Jährige muss beinahe von null auf hundert hochfahren, wenn sie bereits im ersten Rennen eine Medaille ergattern möchte.

«Es geht ihr gut»

Kommt dazu, dass Gut-Behrami im Gegensatz zum Rest des Schweizer Technikerinnen-Teams nicht am Montag, sondern erst am Mittwoch das Flugzeug nach China betrat. «Das war schon länger so geplant», erklärt Beat Tschuor. Es gehe der Tessinerin «gut», versichert er.

Auf ein Gespräch mit Journalisten, wie es alle anderen Athleten von Swiss Olympic im Vorfeld der Wettkämpfe online abhalten, verzichtet Gut-Behrami. Man könne ihr Fragen schicken, die sie dann mittels Audio-Botschaft beantworten werde, heisst es. Für Sonja Nef sind die Fragezeichen rund um Gut-Behrami ebenfalls gross. Die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2001 meint: «Es kann alles passieren. Lara kann abräumen, aber auch ohne Medaille heimkommen. Eine Prognose ist fast unmöglich.»

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