Nati-Spielerin Nicole Bullo litt sieben Monate lang
Sie hatte Corona und das Pfeiffersche Drüsenfieber gleichzeitig

Für ihr fünftes Olympia-Abenteuer biss sich Nati-Verteidigerin Nicole Bullo (34) durch eine lange Leidenszeit. Und verzichtete deswegen sogar auf die letzte WM.
Publiziert: 05.02.2022 um 07:26 Uhr
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Verteidigerin Nicole Bullo kann nur noch den Puck aus dem Netz fischen, die Schweizerinnen haben nur 13 Sekunden nach ihrem 1:1-Ausgleich den zweiten Gegentreffer der Russinnen kassiert.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck aus Peking

Sie will jeden Moment dieser Olympischen Spiele einfach nur geniessen. Was sonst eine Phrase sein könnte – im Fall von Nicole Bullo versteht man diesen Wunsch von ihr. Es ist die fünfte Olympia-Teilnahme der Tessinerin, allein dieser Fakt macht Peking 2022 zu etwas Besonderem für sie. Umso mehr, weil lange nicht klar ist, ob die Nationalspielerin überhaupt antreten kann.

Der Grund? Im letzten April infiziert sich die 34-Jährige mit dem Coronavirus. Als wäre dies für die Hockeyspielerin nicht schon einschneidend genug, steckt sie sich gleichzeitig auch noch mit Pfeifferschem Drüsenfieber an! «Das war hart, mental und physisch», sagt Bullo rückblickend, «diese ständige Müdigkeit, auch meine Muskeln fühlten sich immer müde an.» So krank habe sie sich zuvor noch nie gefühlt.

Einen Monat lang ist an Training nicht zu denken. «Danach konnte ich nur langsam wieder damit beginnen.» Am Ende dauert ihre Leidenszeit ganze sieben Monate. Erst Anfang Dezember fühlt sich die Verteidigerin (Ladies Team Lugano) praktisch wieder so fit wie vor ihren Erkrankungen. «Weil diese Olympischen Spiele mein grosses Ziel waren, habe ich in Absprache mit dem Nati-Teamarzt beschlossen, dafür die Weltmeisterschaft sausen zu lassen.» Der vollständigen Genesung zuliebe. Die Frauen-WM 2021 wurde von Mai auf August verschoben, es wäre Bullos 12. (!) Teilnahme in 17 Jahren gewesen.

Nun entschädigt sie dieses Olympia-Abenteuer dafür, dass sie sich zurückgekämpft hat. Ob sie ihre Bestform rechtzeitig erreicht hat, darüber macht sich Bullo nicht zu viele Gedanken. Sie fokussiert sich lieber darauf, was sie beeinflussen kann. Und die Freude am Olympia-Turnier. Denn es wird ihr letztes sein. Die Verteidigerin hat sich entschlossen, danach keine internationalen Turniere mehr zu bestreiten.

Fürs Eishockey hat sie stets ihre gesamten Ferien geopfert und Überzeit angehäuft, damit sie über die Runden gekommen ist. Denn was oft vergessen geht: Die meisten Nati-Spielerinnen arbeiten ganz normal, Bullo sogar in einem 100-Prozent-Pensum bei einem internationalen Unternehmen und organisiert dessen Events und Kongresse im In- und Ausland. Ihren Fokus legt sich künftig darauf. Nachdem sie Olympia nochmals so richtig genossen hat.

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